Paris. Der Täter hatte am Wochenende ein Mitglied der französischen Truppen mit einem Messer angegriffen und ihn am Nacken verletzt. Bei dem Festgenommenen soll es sich um einen Anhänger des “radikalen Islam“ handeln. Der Fall erinnert an den tödlichen Angriff in London.

Nach der Messerattacke auf einen französischen Soldaten in Paris ist am Mittwoch ein Verdächtiger festgenommen worden. Bei dem 22-jährigen Mann handele es sich um einen Anhänger des "radikalen Islam", verlautete aus Ermittlerkreisen. Der Täter hatte am Samstag einen Soldaten attackiert, der in Uniform im Viertel La Défense im Westen der französischen Hauptstadt patrouilliert hatte. Der Angreifer war nach der Tat am frühen Abend geflohen.

Im Fall des tödlichen Angriffs auf einen britischen Soldaten in London hat die Polizei mit der Befragung eines der beiden Hauptverdächtigen begonnen. Der 22-jährige Michael Adebowale sei am Dienstag aus dem Krankenhaus entlassen und umgehend in Polizeigewahrsam genommen worden, teilte Scotland Yard mit. Die Beamten haben danach 24 Stunden Zeit, um ihn zu verhören, danach müssen sie eine Verlängerung des Gewahrsams beantragen. Nach insgesamt 96 Stunden müssen sie Adebowale entweder freilassen oder formelle Ermittlungen gegen ihn einleiten.

Familie des Täters zeigt sich erschüttert

Adebowale sowie dem 28-jährigen Michael Adebolajo wird vorgeworfen, am Mittwoch vergangener Woche den 25-jährigen Soldaten Lee Rigby auf offener Straße brutal ermordet zu haben. Die mutmaßlichen Haupttäter wurden anschließend von der Polizei angeschossen und in verschiedene Krankenhäuser gebracht. Sie sind beide nigerianischer Abstammung. Adebolajo, der sich nach der Tat von Passanten filmen ließ, befand sich am Dienstag weiter im Krankenhaus, sein Zustand war "stabil". Der 28-Jährige hatte gesagt, er habe den Soldaten als Vergeltung für die Tötung von Muslimen ermordet.

Die Familie des 28-Jährigen sprach in einer Erklärung von einem "sinnlosen Mord" an dem Soldaten. Es gebe "keinen Platz für Gewalt im Namen der Religion oder der Politik". Sie zeigten sich "zutiefst beschämt und erschüttert" angesichts des Verbrechens. (afp/dpa)