London. Nach dem Terrorakt in London mit dem Mord an einem britischen Soldaten durchsuchte die britische Polizei zwei Anwesen. Die beiden bereits inhaftierten Männer sollen britische Staatsbürger mit Verbindungen nach Nigeria sein. In London tagt heute ein Krisenstab.
Nach dem mutmaßlichen Terrorangriff auf einen Soldaten der britischen Armee in London versucht die Polizei fieberhaft, die Hintergründe des Verbrechens zu klären. Am Donnerstag durchsuchten Beamte zwei Anwesen in der Grafschaft Lincolnshire und in Greenwich, im Südosten Londons. Beide Aktionen standen laut Polizei im Zusammenhang mit der Bluttat vom Vortag. Ein Soldat war mitten auf der Straße unter anderem mit einem Fleischerbeil getötet worden.
Die Regierung hob die Terrorwarnstufe in London zunächst nicht an. Sie bleibt bei "Substanziell". Dies deutet darauf hin, dass zum Champions-League-Finale am Samstag nicht mit erhöhter Terrorgefahr gerechnet wird. Zu dem Spiel zwischen Bayern München und Borussia Dortmund werden Zehntausende Besucher aus Deutschland erwartet.
Zwei mutmaßliche Terroristen waren am Mittwoch unmittelbar nach dem Mord auf offener Straße von Polizisten angeschossen und anschließend in Krankenhäuser gebracht worden. Sie sollten am Donnerstag verhört werden.
Verdächtige haben wohl Verbindungen nach Nigeria
Nach unbestätigten Informationen aus Regierungskreisen soll es sich bei den beiden Männern um Briten mit Verbindungen nach Nigeria handeln. Sie sollen zu einer radikalisierten Form des Islam konvertiert sein. Es sei aber nicht davon auszugehen, dass sie Kontakt zu radikalen, islamistischen Terrorgruppen wie Boko Haram in Nigeria gehabt hätten.
Das bestialische Verbrechen hatte sich in unmittelbarer Nähe einer Kaserne im südöstlichen Londoner Stadtteil Woolwich abgespielt. Ein in den britischen Medien verbreitetes Video zeigt einen dunkelhäutigen Mann mit einem Messer und einem Fleischerbeil in seinen blutverschmierten Händen.
"Auge um Auge, und Zahn um Zahn"
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Er soll "Allahu Akbar" ("Gott ist groß") gerufen haben. Er rief ferner dazu auf, die Regierung abzusetzen. "Sie kümmert sich nicht um Euch!", sagte er. "Wir schwören beim allmächtigen Allah, wir hören nie auf, Euch zu bekämpfen, bis Ihr uns in Ruhe lasst", sagte er in die Kamera. "Auge um Auge, und Zahn um Zahn. Es tut mit leid, dass Frauen das mit ansehen mussten. Aber in unserem Land müssen Frauen dasselbe mitansehen. Ihr werdet nie sicher sein."
Borussia Dortmund teilte unterdessen mit, der Verein werde ungeachtet des Mordes von London an seinem Ablaufplan für das Champions-League-Finale gegen den FC Bayern München am Samstag festhalten. "Alles wie geplant. Wir sind ohnehin sehr vorsichtig und haben zum Beispiel niemandem unsere Hotels genannt", teilte Vereinssprecher Sascha Fligge am Donnerstag auf Anfrage mit. (dpa)