Offenbach. Wettertechnisch war der Pfingstsonntag im Ruhrgebiet ein Traum. Der ebenfalls arbeitsfreie Montag fiel dagegen steil ab. Doch mit grauem Himmel und gelegentlichen Schauern haben wir noch Glück. In anderen Teilen der Republik kam es zu regelrechten Unwettern.
Von wegen Wonnemonat: Noch mehr Regen, auf den Bergen auch Schnee, Gewitter, Sturm und zwischendurch ein wenig Sonnenschein stehen Deutschland in den nächsten Tagen bevor. "Kurz gesagt Bürowetter, da verpasst man draußen nicht so viel", sagte Meteorologe Christoph Hartmann vom Deutschen Wetterdienst (DWD) in Offenbach am Montag. Schuld sei ein sogenanntes Höhentief, das in Höhen ab 1500 Metern über Westeuropa liege. "Es bleibt voraussichtlich bis in die nächste Woche hinein unser wetterbestimmendes System."
Und das könne auch Schnee und Frost bedeuten - "allerdings nur in den Hochlagen der Mittelgebirge über etwa 700 Meter, wo der Donnerstag durchaus mit einer Schneedecke beginnen kann", sagte Hartmann. Bei ganz ungünstigen Verhältnissen könne es sogar in 500 Metern Höhe schneien. Insgesamt werde es im Süden sehr kühl, nach Norden hin und im Osten ein paar Grad wärmer. Die 20-Grad-Marke werde aber auch dort kaum erreicht.
Auch in NRW kam viel Wasser vom Himmel
Unwetterartige Regenfälle in Rheinland Pfalz und dem Saarland brachten laut DWD entlang der Nahe zwischen Sonntagmorgen und Montagmorgen 40 bis 50 Liter Regen pro Quadratmeter - im ganzen Monat fallen dort durchschnittlich etwa 70 Liter pro Quadratmeter. In Bayern setzte am Sonntag eine Schlammlawine mit zentnerschweren Gesteinsbrocken einen Bauernhof in Unterfranken unter Wasser und richtete schwere Schäden an. Nach Angaben der Polizei wurden fünf Fahrzeuge mitgerissen und zerstört, verletzt wurde niemand.
Auch interessant
In der Nacht zum Montag suchten schwere Regenfälle Teile Thüringens heim. Zwischen Thüringer Wald und dem Werratal an der Grenze zu Hessen fielen nach DWD-Angaben binnen zwei Stunden zwischen 25 und 40 Liter Regen pro Quadratmeter. Große Niederschlagsmengen verzeichneten auch Messstationen in Nordrhein-Westfalen.
Sonnenschein verwöhnte indes die Sorben im Südosten der Republik: Bis zu 4000 Menschen kamen am Pfingstmontag in der Lausitz zur sorbischen Wallfahrt in Rosenthal. In der dortigen Gnadenkirche wird eine aus Lindenholz geschnitzte Statue der Gottesmutter verehrt. Dabei trugen Mädchen in sorbischer Tracht - die Druschki - geschmückte Marienfiguren ihrer Pfarrei. Männer in schwarzen Anzügen mit Zylinder begleiteten hoch zu Roß manchen Zug.