Peking. Das neue Vogelgrippe-Virus H7N9 ist nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation einer der tödlichsten Grippe-Erreger. Menschen können sich viel leichter durch Kontakt mit Tieren infizieren als bei dem seit 2003 aktiven Virus. Am Mittwoch wurde nach 108 Kranken in China der erste Fall in Taiwan bekannt.
Der Erreger der gegenwärtig in China grassierenden Vogelgrippe ist nach Erkenntnissen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) eines der tödlichsten Grippeviren. Es springe auch deutlich leichter von Tieren auf Menschen über als das seit 2003 aktive Virus, dem bereits Hunderte Menschen zum Opfer fielen, sagten WHO-Experten am Mittwoch.
Seit Ausbruch des H7N9-Virus im März dieses Jahres infizierten sich 108 Menschen in China. 22 von ihnen erlagen der Krankheit. An dem seit 2003 grassierenden H5N1-Virus starben bis heute 371 Menschen. 622 wurden infiziert.
Keine Belege für Mensch-zu-Mensch-Übertragung
Am Mittwoch meldete das taiwanische Gesundheitsministerium den ersten Fall einer H7N9-Infektion in dem Inselstaat. Erkrankt sei ein 53 jähriger Geschäftsmann, der drei Tage zuvor nach China gereist war. Er befinde sich in kritischem Zustand.
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Die in der Volksrepublik gemeldeten Infektionen beschränken sich vor allem auf die Großräume Shanghai und Peking sowie auf fünf weitere Provinzen. Als Reaktion auf die Ausbreitung war Anfang April die Tötung Tausender Tiere angeordnet worden. Zudem waren alle Vogelmärkte in den betroffenen Regionen geschlossen worden. Die Neu-Infektionen sind laut WHO seitdem zurückgegangen. Für eine Mensch-zu-Mensch-Übertragung haben Experten bislang keine Belege.