Mainz. . Der Handel erfindet sich neu. Stichworte: Selbstscannen im Supermarkt, Internet-Handel, Service-Portale. Den Verbrauchern wird es als Erleichterung des Lebens verkauft. Die 3sat-Doku „Kundenarbeit – Die unbezahlte Dienstleistung“ setzt Fragezeichen.

Nischensender 3sat sieht Arbeit, Bildung und Gesundheit als Kernthemen des Wahljahres 2013. Deshalb setzt er dort ab heute einen Schwerpunkt. Die Auftakt-Doku „Kundenarbeit – Die unbezahlte Dienstleistung“ (Donnerstag, 20.15 Uhr) zeigt, dass verbrauchernahe Berichterstattung tiefgreifende Veränderungen im Handel aufgreifen und verständlich weiterdenken kann.

Für alle vermeintlichen Verbesserungen muss ein Preis gezahlt werden

Egal ob automatischer Supermarkt mit selbstgescannter Ware, Selbstbedienung à la Ikea, Waren-Order im Netz, Leergut-Rückgabe am Automaten, E-Government oder vorgebliche Service-Onlineportale – der 45-Minüter weist darauf hin, dass Kunden für alle Verbesserungen einen Preis bezahlen müssen. Und sei es nur, dass sie intime Daten an kommerzielle Interessenten preis geben. Einen Preis für die Automatisierung des Handels zahlen aber auch die Beschäftigten. Sie werden im Kampf um Marktanteile und Rendite zunehmend überflüssig.

Die Doku zieht keine politischen Konsequenzen. Schlussfolgerungen überlässt sie dem Publikum.