London. Der Sarg mit der Leiche der ehemaligen Premierministerin Margaret Thatcher ist am Mittwoch nach einer knapp zwei Kilometer langen Trauerprozession durch die Londoner Innenstadt in der Kathedrale angekommen. Der Bischof von London, Richard Chartres, hat in seiner Trauerrede dazu aufgerufen, Thatcher nicht als Politikerin, sondern als Mensch zu gedenken.
Der Bischof von London, Richard Chartres, hat in seiner Trauerrede dazu aufgerufen, der umstrittenen Ex-Premierministerin Margaret Thatcher nicht als Politikerin, sondern als Mensch zu gedenken. Im Parlament habe es in der vergangenen Woche eine offene Debatte über die Politik der "Eisernen Lady" gegeben, sagte Chartres am Mittwoch in der Londoner St. Paul's Cathedral. "Hier und heute ist dafür weder die richtige Zeit noch der richtige Ort."
2300 Gäste aus 170 Ländern bei offizieller Trauerfeier
Am Mittag war der Sarg mit der Leiche Thatchers nach einer knapp zwei Kilometer langen Trauerprozession durch die Londoner Innenstadt in der Kathedrale angekommen. Zehntausende Menschen säumten die Straßen und applaudierten. Am Rande des Zuges hatten sich auch einige hundert Gegner Thatchers versammelt, die dem Sarg den Rücken kehrten.
Zu den offiziellen Trauerfeierlichkeiten waren fast 2300 Gäste aus 170 Ländern eingeladen. Bundesaußenminister Guido Westerwelle (FDP) vertrat die Bundesregierung. Er würdigte Thatcher als "unerschütterliche Kraft der Freiheit". "Der Wille Margaret Thatchers und ihr Glaube an die Kraft des Individuums waren die Grundlage für Großbritanniens Comeback in Europa und in der Welt", erklärte er.
Die "Eiserne Lady", die Großbritannien von 1979 bis 1990 regiert hatte, war am Montag vor einer Woche im Alter von 87 Jahren an einem Schlaganfall gestorben. Ihre Politik der Privatisierung gegen den massiven Widerstand auch der Gewerkschaften spaltet bis heute die britische Gesellschaft. (afp)