Erol Sander ist in "Mordkommission Istanbul" auf der Spur des stummen Zeugen
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München. . „Mordkommission Istanbul“ mag ein Krimi der leichteren Art sein. Aber das Publikum liebt ihn dafür. Zudem hat die ARD-Reihe ein Alleinstellungsmerkmal: Nur sie spielt in der Türkei. In “Stummer Zeuge“ fahndet Erol Sander am Donnerstag als Kommissar Özakin nach den Mördern der Eltern eines kleinen Jungen.
Zugegeben: „Mordkommission Istanbul“ serviert leichte Kost. Kein Wunder: Die Fernsehsender sehen den Donnerstagabend als perfekten Platz leichter Unterhaltung. Und die ARD-Reihe hat sogar ein Alleinstellungsmerkmal: Nirgends sonst im deutschen Fernsehen spielen Krimis konsequent in der Türkei, und nirgends sonst stehen so viele türkischstämmige Schauspieler vor der Kamera, vorneweg Erol Sander, der als Kommissar Mehmet Özakin einen klassischen Sympathieträger mimt.
Die Figur erfand die deutsch-türkische Autorin und Moderatorin Hülya Özkan. Dass sie mit ZDF-Intendant Thomas Bellut verheiratet ist, mag es leichter gemacht haben, die Buchvorlage ins Fernsehen zu hieven. Andererseits zeigen überdurchschnittlich gute Quoten, dass das Publikum an der „Mordkommission Istanbul“ Gefallen gefunden hat.
Ein schmieriger Boxtrainer, ein windiges Talent, ein korrupter Politiker
Die Krimis zeigen eine grundsätzlich heile Mittelschichtswelt moderner, aufgeklärter Menschen – eine fast perfekte Szenerie, würde sie nicht immer wieder durch Schurken wie den schmierigen Boxtrainer Ahmet (Enver Colakoglu), das finstere Sporttalent Nejat (Tamer Arslan) und den korrupten Politiker Omer (Erdogan Atalay) aufgemischt.
Hundebotschafter Sander
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Özakin gerät durch Zufall an Fall Nr. 8. Ein kleiner Junge kollidiert mit seinem Auto, als der Fahnder für einen Moment unachtsam ist. Er will nachsehen, wie es dem Unfallopfer geht – doch der Knirps (Durukan Celikaya) läuft davon. Aus gutem Grund: Der kleine Ersun wird von den Mördern seiner Eltern verfolgt, wie Özakin erst später erfährt. Was die Aufklärung des Falls erschwert: Der Junge ist traumatisiert – ein „stummer Zeuge“ (Episodentitel). Özakin bringt ihn schließlich doch zum Reden.
Steinerner Star: Istanbul im mediterranen Frühling
Natürlich ist der Krimi weder eine bedrückende Sozialstudie noch ein Einführungsseminar in die Kinderpsychologie. Vielmehr überraschen Regisseur Michael Kreindl und Drehbuch-Autor Mathias Klaschka ihr Publikum allzu oft mit dem, was es schon kennt.
Andererseits hat der 90-Minüter einen steinernen Star, der sich im mediterranen Frühling am Bosporus von seiner besten Seite zeigt: Istanbul. Immer wieder schwelgt Stefan Spreers Kamera in Luftbildern von der Millionen-Metropole zwischen zwei Meeren, und immer wieder demonstrieren Straßenszenen, dass TV-Produzentin Regina Ziegler vor Ort drehen lässt.
Der Fall wartet übrigens mit einem kleinen Gag auf: Episoden-Star Atalay konkurriert mit sich selbst. Während er in Istanbul finstere Ränke schmiedet, ist er auch bei RTL unterwegs mit „Cobra 11“.
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