Essen. . Schock für die Fans der US-Soulröhre Anastacia: Die 44-Jährige muss ihre Tournee absagen sowie ihren für Ende Juni geplanten Auftritt bei einer WDR-2-Aktion. Doch die Sängerin nimmt den Kampf gegen den Krebs wieder auf.
Sie glaubte, alles überwunden zu haben. Sie hielt den Krebs für besiegt, und hatte sich für die nächsten Monate viel vorgenommen. Eine Europa-Tournee. Ein neues Album in dem ihr eigenen Stil. Noch vor wenigen Wochen sagte sie in einem WDR-Interview über ihre Krankheit: „Der Sturm ist vorbei. Alles ist okay. Ich fühle mich gut.“ Nichts ist gut, offenbar! Zehn Jahre nachdem bei US-Sängerin Anastacia Brustkrebs diagnostiziert wurde, kehrte die Krankheit zurück.
Gestern sagte die 44-Jährige ihre Tournee ab sowie ihren für Ende Juni geplanten Auftritt bei der Aktion „WDR 2 für eine Stadt“. Ihr Management hatte kurz zuvor die Nachricht auf Anastacias Facebook-Seite gepostet: „Ich fühle mich furchtbar, all meine großartigen Fans im Stich zu lassen, die sich auf die „It’s A Man’s World Tour“ gefreut haben. Es bricht mir das Herz, sie zu enttäuschen!“.
Ihre Fans reagierten prompt. Bereits am Nachmittag hatten weltweit über 3000 von ihnen die traurige Mitteilung kommentiert. Mit „Wish you the best!“, „Bleib stark, wir brauchen Dich!“ oder „Du hast schon einmal gewonnen. Du wirst immer gewinnen. Gib nicht auf!“.
Erste Krebsdiagnose bei Anastacia vor zehn Jahren
2003 wurde bei der Frau mit der schwarz klingenden Soulstimme erstmals Krebs festgestellt. Per Zufall. Anastacia, die damals auf dem Höhepunkt ihrer Karriere war, wollte sich ihre Brust verkleinern lassen. Ihre natürliche Körbchengröße Doppel-D verursachte ständige Rückenschmerzen. Anastacia wollte dem ein Ende setzen. Und ein Arzt riet ihr, zuerst eine Mammographie machen zu lassen, um Komplikationen auszuschließen. Eine Empfehlung, die ihr womöglich das Leben rettete. Denn das Röntgenbild zeigte lauter kleine Flecken in ihrer linken Brust.
Als eine der ersten prominenten Frauen geht die Sängerin sehr offensiv mit der schweren Krankheit um. Sie macht kein Geheimnis daraus, sondern lässt sich wochenlang von einem Kamerateam begleiten. Bei der Operation, bei den sechs Wochen dauernden anschließenden Bestrahlungen. Jahre später sollen sich Frauen wie Sängerin Kylie Minogue oder Moderatorin Sylvie van der Vaart für einen ähnlich öffentlichen Weg entscheiden.
Anastacia jedenfalls kämpft hart, sie verlangt sich viel ab. Arbeitet trotz des Krebses zwischendurch weiter und tritt schon sechs Wochen nach dem Eingriff wieder gemeinsam mit Elton John auf: „The bitch is back“. Ihr neues Lebensmotto heißt nun „Lass den Krebs nie das Beste von Dir bekommen!“ Um anderen Frauen Mut zu machen und um etwas zur früheren Erkennung von Krebs beizutragen, begründet sie den Anastacia Fond.
Management rühmt Anastacia als "die geborene Kämpferin"
Die Krankheit trifft sie in einer Phase ihres Lebens, in der sie endlich den Erfolg hat, von dem sie so lange geträumt hat. Sie, die Tochter eines Sängers und einer Broadway-Schauspielerin, hat lange als Friseurin gejobbt und sich als Studiosängerin über Wasser gehalten. 30 ist sie, als sie mit ihrer starken Stimme bei einem Gesangswettbewerb des Fernseh-Senders MTV auf sich aufmerksam macht.
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Endlich also Erfolg! Das erste Studioalbum „Not that kind“ verkauft sich mehr als fünf Millionen Mal, das nächste „Freak of Nature“ übertrifft dies noch. Die Lieder des dritten Albums „Anastacia“ schreibt sie allerdings bereits im Krankenhaus.
Und nun ist er wieder da, der Krebs. Wie schlimm er ist, weiß man noch nicht. Nur eines ist sicher: Anastacia, die „geborene Kämpferin“, wie ihre Manager bei Facebook schreiben, wird ihre ganze Kraft mobilisieren müssen. Wieder einmal.