Essen. Die Sängerin Anastacia meldet sich mit einem Cover-Album zurück. Hier nimmt sie sich der Songs von Bands wie Led Zeppelin, Guns’n Roses und Kings Of Leon an. Handwerklich kann man an den zehn Songs nichts aussetzen. Nächstes Mal bitte wieder eigene Lieder, Anastacia!

Um Anastacia war es in letzter Zeit ruhig geworden, die Veröffentlichung ihres letzten Albums geht bereits auf das Jahr 2008 zurück. Nun ist sie mit der Cover-Kollektion „It’s a Man’s World“ plötzlich wieder da. Hier nimmt sie sich der Songs von Bands wie Led Zeppelin, Guns’n Roses und Kings Of Leon an. Die soulige Stimme ist immer noch ihr Markenzeichen, damit gibt sie den zehn Liedern ein meist nicht originelles, aufgepepptes Gewandt. Dieses steht Einzelfällen, wie etwa „Best Of You“ von den Foo Fighters, gut, hinterlässt aber meist einen befremdlichen Eindruck, beispielsweise bei „Wonderwall“ von Oasis.

Das Album als Totalausfall zu bezeichnen, würde aber zu weit gehen. Dafür ist es einfach technisch zu gut gemacht, und Anastacias Stimme hat nichts von ihrer Kraft verloren. Die Idee, ein reines Cover-Album zu veröffentlichen, ist an sich auch löblich. Daran ist aber eine zentrale Bedingung geknüpft, die darin besteht, die Songs wirklich neu wirken zu lassen und sie zu verfremden. Das gelingt Anastacia nicht.

Soul, Funk und Blues stehen ihr besser

Dass die Sängerin mit ihrer Stimme Rock singen kann, ist unumstritten. Es hätte ihr aber besser gestanden, wenn sie sich bei der Auswahl ihrer Cover-Songs im Bereich des Soul, Funk und Blues ausgetobt hätte. Klar, das wäre vielleicht absehbar gewesen. Die bösen Überraschungen, wie sie „It’s a Man’s World“ stellenweise bietet, wären aber wahrscheinlich ausgeblieben.

Dennoch wird der Fan an diesem technisch einwandfreien Album seine Freude haben. „It’s a Man’s World“ ist ein guter Lückenbüßer bis zum nächsten Album. Dann aber bitte wieder mit eigenen Songs.

  • Anastacia: It’s a Man’s World (BMG ), 10 Songs, 44 min, ca. 14€.