Essen. Sie stehen jedes Jahr wieder im Kostümverleih und wissen nicht, als was Sie sich verkleiden sollen. Wir wissen, wie lustige, praktische und günstige Kostüme zu Karneval funktionieren und helfen Ihnen. Acht Karnevals-Kostümtipps, angenehm aufbereitet von der Kopfbedeckung bis zum Fußkleid.

Jedes Jahr aufs Neue leben Narren das Leben der anderen. Buchhalter werden zu Jägern, Ärzte zu Indianern, Busfahrer zu Marathonläufern. Für viele ist es ein Polonaise-Paradies. Der Karnevalist, das unbekannte Wesen? Das muss nicht sein. Wie ein Jeck funktioniert, zeigt unsere Betriebsanleitung für den Narr.

1. Kopfbedeckung

Behalten Sie einen kühlen Kopf! Der Jeck hat dagegen schon Abhilfe geschaffen. Wenn beim Karnevalszug der frische Nordwind pfeift, ist sein Haupthaar bestens geschützt. Cowboyhüte lassen Regentropfen abperlen. Kosakenmützen heizen dank Pelzfütterung ein. Das Kostüm bestimmt den Wärmegrad. Profi-Karnevalisten tragen ein Schiffchen auf dem Kopf. Prinzen und Präsidenten eine Kappe mit aufsteckbaren Fasanenfedern. Der Otto-Normal-Helauer denkt praktischer: Eine närrische Kopfbedeckung lässt sich prima als Kamelle-Kescher umfunktionieren. Merke: Sombrero schlägt Melone.

2. Haare

Jecken bekennen gerne Farbe. Der Narr verändert sein Haupthaar mit einem Traum von bunt. In den Kaufhäusern stapeln sich Sprühdosen (Vorsicht: mögliche Allergien beachten) für den schnellen Rollenwechsel. Besonders gefragt: Neonfarben in Grün und Rot. Dank der Vielfalt brauchen sich Gelegenheits-Punker bei der Kolorierung nicht in die Haare zu bekommen. Jeder Jeck ist schließlich anders.

Hals und Gesicht 

3. Hals

Ein trainierter Nacken kann bei der Narretei nicht schaden. Denn manchmal werden Jecken anhänglich. Blinkende Karnevalsorden zeichnen verdiente Mitstreiter aus. Auch manche Zivilisten bekommen von Prinz und Präsident die Auszeichnungen umgehängt. Ein Regent verteilt in Großstädten nicht selten eine vierstellige Zahl der Klimper-Medaillen. Das Material besteht aus Metall. Logos der Karnevalsgesellschaft oder der gastgebenden Stadt werden eingearbeitet, ebenso wie Schmucksteine oder Fotos und Zeichnungen. Kein billiger Spaß: Manche Orden kosten den Gönner 15 Euro oder mehr pro Exemplar.

4. Gesicht

Schminkkoffer werden geplündert. Lippenstifte zerlegt. Puderstaubwolken erzeugt. Und das nicht ausschließlich von Frauen. Auch Männer verzieren sich plötzlich ohne Pein mit Lagen von Gesichts-Gedöns. Wer unerkannt bleiben möchte, verbirgt sein Gesicht hinter Pappe oder Plastik. Maske, welche Maske? Die Lippen sollten unverhüllt bleiben. Es wird gebützt bis die Grippeviren Polonaise tanzen. Aber bitte karnevalistisch korrekt. Drei Mal – rechts, links, rechts. Den Kuss nur anzudeuten ist erlaubt.

Altweiber

Hände und Oberkörper 

5. Hände

Die Hände sind beim Jeck immer in Bewegung – und nicht nur ein Getränkehalter. Der Narrenruf wird mit einer kreisenden Armbewegung verdeutlicht. Aber bitte nur zum regional etablierten Brauch: Helau in Düsseldorf und im Revier. Alaaf in Köln. Im Norden grüßt man mit „Ahoi!“, im baden-württembergischen Rottweil heißt es „Hu, Hu, Hu“, in Magstadt bei Stuttgart „Oi, Oi, Oi“. Sprechen Sie deutlich und laut ihre Liebeserklärung an die Silbentrennung: „He-lau!“

6. Oberkörper

Völlig unterschätzt, aber im Kostüm-Kosmos ein elementarer Bestandteil ist die Verhüllung des Oberkörpers. Tierisch aussehende Kostüme halten warm. Aber lassen Sie sich bloß keinen Bären aufbinden! Jacken mit Taschen haben Vorteile. Der Narr verstaut hier Kamelle, Konfetti und die Blätterwirtschaft für spontane Büttenreden. Vorausschauendes Kostümieren ist gefragt. Wer sich zu dick einpackt, bekommt in stickigen Sälen mitunter ein Problem, wer zu wenig an hat, friert auf der Straße.

Altweiber

Beine und Füße 

7. Beine

Unter der Gürtellinie zeigen sich manche jecken Verpackungskünstler überraschend konservativ. Standard-Jeans statt Clownshose. Grauer Stoff statt greller Farben. Dabei gilt: Kostüme sollten stets den gesamten Körper schmücken. Was nutzt die tollste Clownsschminke im Gesicht, wenn der Rest nach Schlaftablette aussieht. Prinzen haben es leichter. Ihre Garderobe ist vorbestimmt. Manche tragen weiße Stoff-, andere (wie im Dreigestirn) sogar heldenhaft Strumpfhosen.

Altweiber8. Füße

Die Karawane zieht weiter, wenn nicht die Füße drücken würden. Daher baut der Jeck vor. Festes, bequemes Schuhwerk schützt ihn beim Umzug vor Blasen, Nässe und gefährlichen Glasscherben am Wegesrand. Gegen die Kälte helfen Thermo-Einlagesohlen. Preis: ab 5 Euro.