Mexiko-Stadt. . Bengalische Feuer verursachten offenbar einen verheerenden Brand in Brasilien. Türsteher sollen zudem Gäste am Verlassen des Lokals gehindert haben, weil sie Angst hatten, dass Rechnungen nicht bezahlt werden. Der Brand ist eine der schlimmsten Tragödien in Nachtclubs in Lateinamerika.

Es sollte der Höhepunkt eins ausgelassenen Abends werden in der Diskothek „Kiss“. Aber die geplante Show mit Musikeinlage einer Band entwickelte sich zu einem alptraumhaften Inferno. Als der Sänger kurz nach 2.30 Uhr morgens den Auftritt seiner Gruppe mit dem Zünden eines bengalischen Feuers krönen wollte, fing die Decke des Nachtclubs in der südbrasilianischen Universitätsstadt Santa María durch Funken Feuer.

Der Schaumstoff der Akustikisolation begann zu brennen und entwickelte parallel zu dem Brand eine toxische Wolke. So verwandelte sich das Tanzlokal in ein Grab für vermutlich mehr als 250 Menschen. Brasiliens Präsidentin Dilma Rousseff brach umgehend ihre Teilnahme am EU-Lateinamerikagipfel in Chile ab und kehrte nach Brasilien zurück.

Unklar war zunächst, wie viele Menschen sich zum Unglückszeitpunkt in der Disco befanden. Sie war für 2000 Besucher ausgelegt. Ersten Schätzungen zufolge war sie aber nicht voll besetzt. Der Nachtclub „Kiss“ war beliebt bei Jugendlichen und Studenten der Stadt. Daher gehen die Behörden davon aus, dass die Opfer zum überwiegenden Teil Heranwachsende sind. Der Brand ist eine der schlimmsten Tragödien in Nachtclubs in Lateinamerika. Die Disco brannte vollständig aus und war vom Einsturz bedroht.

Der Rauch war hochgradig giftig

„Wir können 232 Tote bestätigen“, sagte Cleberson Braida Bastianello, Kommandant der Sondereinheit BOE der örtlichen Militärpolizei. Die Mehrzahl sei durch Vergiftung und Ersticken gestorben nach Einatmen des giftigen Rauchs, betonte Braida Bastianello. 200 Verletzte lägen in den Krankenhäusern oder würden an Ort und Stelle notversorgt

Feuerwehr und Polizei gingen davon aus, dass die Brandkatastrophe noch deutlich mehr Menschenleben fordern könnte. Auch der Chef der Feuerwehr, Guido de Melo, konnte zunächst nur einen vorläufigen Bericht geben: „Wir suchen weitere Opfer und versuchen Verletzte lebend zu bergen. Aber es ist schwer. Die Jugendlichen sind in Panik geflohen und haben sich zum Teil gegenseitig niedergetrampelt.“ Zudem sei der Rauch, der durch den Brand des Isolationsschaums entstand, hochgradig giftig.

Diskothek verfügte über lediglich einen einzigen Ausgang

Nach dem Ausbruch des Brandes und einer immensen Rauchentwicklung brach nach Angaben von Augenzeugen und Überlebenden sofort Panik aus. Die Gäste versuchten zu dem Ausgang zu gelangen. Ersten Angaben zufolge verfügte die Diskothek über lediglich einen einzigen Ausgang. Dadurch wurden auch die Löscharbeiten erschwert. Die Feuerwehr benötigte mehr als drei Stunden, den Brand unter Kontrolle zu bekommen. Der brasilianische Fernsehsender Globo berichtete, die Feuerwehr sei noch bis in die frühen Morgenstunden des Sonntags damit beschäftigt gewesen, die Toten und Verletzten aus dem Nachtclub zu holen. Die Krankenhäuser der 260.000-Einwohner Stadt waren rasch überfüllt.

Erste Augenzeugenberichte zeichnen ein fürchterliches Bild. Demnach haben die Türsteher des „Kiss“ die Gäste am Verlassen der Disco gehindert, damit sie nicht ohne zu bezahlen gehen. Ein Lokalpolitiker, der mit den Rettungsmannschaften in die Disco ging, sprach von „Bergen von Leichen in den Toiletten“.

„Viele Freunde von mir haben es nicht geschafft“

Eine junge Frau sagte einer örtlichen Zeitung: „Als ich sah, was los war, griff ich meine Freundin am Arm und lief raus. Aber viele Freunde von mir haben es nicht geschafft.“ Ein anderer Mann erzählte konsterniert: „Ich sah, wie Leute vor meinen Augen starben. Es waren einfach zu viele, die versucht haben rauszukommen."

Hunderte Tote in Disco

Bei einer Brandkatastrophe in einer Diskothek in Brasilien sind mindestens 245 Menschen getötet worden.
Bei einer Brandkatastrophe in einer Diskothek in Brasilien sind mindestens 245 Menschen getötet worden. © AFP
Bei einer Brandkatastrophe in einer Diskothek in Brasilien sind mindestens 245 Menschen getötet worden.
Bei einer Brandkatastrophe in einer Diskothek in Brasilien sind mindestens 245 Menschen getötet worden. © AFP
Bei einer Brandkatastrophe in einer Diskothek in Brasilien sind mindestens 245 Menschen getötet worden.
Bei einer Brandkatastrophe in einer Diskothek in Brasilien sind mindestens 245 Menschen getötet worden. © AFP
Bei einer Brandkatastrophe in einer Diskothek in Brasilien sind mindestens 245 Menschen getötet worden.
Bei einer Brandkatastrophe in einer Diskothek in Brasilien sind mindestens 245 Menschen getötet worden. © AP
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Bei einer Brandkatastrophe in einer Diskothek in Brasilien sind mindestens 245 Menschen getötet worden. © dpa
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Bei einer Brandkatastrophe in einer Diskothek in Brasilien sind mindestens 245 Menschen getötet worden. © AFP
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Santa Maria liegt rund 300 Kilometer von Porto Alegre, der Hauptstadt des Bundesstaates Rio Grande do Sul entfernt. Viele der Einwohner sind Studenten. Gerade bei ihnen war das „Kiss“ ausgesprochen beliebt.

Ein ähnlich verheerendes Unglück ereignete sich am 30. Dezember 2004 in der argentinischen Hauptstadt Buenos Aires. In der Diskothek Cromañón starben damals 193 Menschen und 1400 wurden verletzt. In dem Tanzlokal hatte damals auch ein bengalisches Feuer bei einem Rockkonzert einen Flächenbrand ausgelöst.