Bordeaux. Ein britischer Lehrer, der mit seiner minderjährigen Schülerin durchgebrannt war, hat den Vorwurf der Kindesentführung zurückgewiesen. Ab Juni soll er vor Gericht stehen. In dem aufsehenerregenden Fall stellten die britischen Behörden einen europäischen Haftbefehl aus.
Der mit seiner minderjährigen Schülerin durchgebrannte britische Mathelehrer hat den Vorwurf der Kindesentführung zurückgewiesen. Vor einem Gericht im englischen Sussex plädierte der 30-Jährige am Freitag auf nicht schuldig. Der inhaftierte Mathelehrer wurde per Videoverbindung zu der Anhörung zugeschaltet, seine Untersuchungshaft wurde anschließend aufrecht erhalten. Der Prozess gegen ihn soll im Juni beginnen.
Der Lehrer und seine 15-jährige Schülerin waren am 20. September im Auto des Lehrers von Sussex nach Dover gefahren und hatten mit der Fähre ins französische Calais übergesetzt. Einen Tag später trafen sie in Bordeaux ein.
Lehrer wurde nach Großbritannien ausgeliefert
In dem aufsehenerregenden Fall stellten die britischen Behörden einen europäischen Haftbefehl aus, eine Woche nach ihrer Flucht aus Großbritannien wurden die beiden in Bordeaux aufgegriffen. Das Mädchen kehrte nach Hause zurück, der Lehrer wurde festgenommen und Mitte Oktober an Großbritannien ausgeliefert.
Mitte Januar hatte außerdem ein Gericht in Bordeaux den Weg dafür freigemacht, dass der Lehrer in Großbritannien auch wegen Sex mit einer Minderjährigen angeklagt werden kann. Zuvor war nur eine Anklage wegen Kindesentführung möglich, weil der europäische Haftbefehl nur darauf lautete.
Dann aber stimmte das französische Gericht einer Hinzunahme des Vorwurfs Sex mit Minderjährigen zu. Dadurch würde sich die mögliche Höchststrafe von sieben auf 14 Jahre verdoppeln. (afp)