Washington. Stephen King fordert schärfere Waffengesetze in den USA. Der Autor, der selber mehrere Schusswaffen besitzt, schrieb ein Essay zu dem umstrittenen Thema. Verkauft wird Kings Essay exklusiv für den Kindle, mit dem sich Bücher als digitale Dateien lesen lassen. Den Erlös will King spenden.
Der für seine packenden Horror-Geschichten bekannte US-Autor Stephen King hat sich öffentlich für schärfere Waffenkontrollen in seinem Land eingesetzt. In einem am Freitag veröffentlichten leidenschaftlichen Essay stellte sich King gegen ein "mit Gewehren überflutetes Amerika".
Der Bestsellerautor setzte sich darin für ein Verbot halbautomatischer Waffen und großer Munitionsmagazine ein. Er unterstützte damit ausdrücklich einen von den Demokraten im US-Kongress eingebrachten Gesetzentwurf.
Erlös geht an Initiative für Waffenkontrollen
Seine Leser fragte King, ob ein "gutes Alarmsystem" als Schutz vor Einbrechern nicht ausreiche. Der einflussreichen Waffenlobby NRA warf King vor, auf ihre Vorrechte zu pochen und sich keinen Deut um die "Kollateralschäden" zu scheren. Sollte sein Beitrag dazu helfen, "eine konstruktive Debatte anzustoßen, habe ich meine Arbeit getan", erklärte King, der nach eigenen Angaben selbst drei Schusswaffen besitzt.
Kings Essay "Guns" (Waffen) war zunächst nur über den relativ neuen digitalen Amazon-Dienst Kindle Singles zu erhalten, zum Preis von 99 US-Cents (etwa 74 Euro-Cents). Er erlaubt Autoren, Werke rasch zu veröffentlichen, die für ein Buch zu kurz und für einen Magazin-Beitrag zu lang sind. Um seinen Essay lesen zu können, müssen Interessenten allerdings nicht zwingend über einen E-Book-Reader verfügen. Amazon bietet auch eine Kindle-App an, die sich auf den Rechner oder aufs Smartphone runterladen lässt. Auch via Internet-Browser können Kindle-Texte gelesen werden.
Der Erlös aus dem Essay geht nach Angaben Kings an die Organisation Brady Campaign, die sich für scharfe Waffenkontrollen einsetzt.(afp)