Unna. . Einen symbolischen Dollar musste Thies Grünewald (24) aus Unna auftreiben — dann hatte er die Filmrechte an Stephen Kings Kurzgeschichte “Stumm“ in der Tasche. Bis Februar muss der Filmstudent der FH Meschede seinen Mini-Thriller abgedreht haben.
Für Bankangestellte muss es der Horror sein. Thies Grünewald stiefelt in die Filiale, zückt sein Portmonee und fordert freundlich: einen US-Dollar. Einen einzigen. „Die Wechselgebühr der Bank lag deutlich höher als der Preis für die Filmrechte“, sagt Grünewald. Er hat im vergangenen Jahr Erfolgsautor Stephen King die Filmrechte an einer Kurzgeschichte abgekauft. Für eben einen Dollar.
Der Meister der Horror-Geschichten ermöglicht Nachwuchsregisseuren durch den symbolischen Dollar, sich an seinen Storys auszuprobieren. Im Februar 2013 will Thies Grünewald aus Unna seinen Film mit dem „Stumm“ fertig haben. Er muss ihn dann als Abschlussarbeit an der Fachhochschule Meschede einreichen, Fachrichtung Internationales Management mit Schwerpunkt Medientechnik.
Zum Film habe es ihn schon als kleiner Junge gezogen
„Ich sehe mich nicht unbedingt vor der Kamera“, sagt der 24 Jahre junge Student. Zum Film aber habe es ihn schon als kleiner Junge gezogen, irgendwann entdeckte er seine Liebe für die Streifen von Martin Scorcese und Steven Spielberg. Die eigene Produktion, für die am Freitag vor und in der Martinskirche gedreht wurde, läuft aber auf einen Kurzfilm hinaus.
Auch interessant
Und bei allem Aufwand, den der Student für Planung, Drehbuch und Organisation betreiben muss, vergisst er seine Mitstreiter nicht. „Die Story lebt von den Darstellern. Sie verkörpern die Charaktere sehr gut.“ Das Lob geht unter anderen an Norbert Joswig und Christine Weyrowitz (bekannt vom Improtheater schwammdrüber), Martin Osthoff (Theater Hagen) und Holger Voss.
Buchhändler mit Ehe-Problemen
Sie bringen Leben in die Kurzgeschichte von Stephen King und das daraus von Thies Grünewald entwickelte Drehbuch. Und darum geht es: Ein Buchhändler berichtet während einer Autofahrt einem scheinbar taubstummen Anhalter von seinen Eheproblemen. Die Frau betrüge ihn, glaubt er. Zwei Wochen später ist die Gattin tot.
Auf dem Weg zur Auflösung der Story sind fünf bis sechs Drehtage zu bewältigen. Und noch ein paar Finanzprobleme. 500 Euro muss Grünewald mindestens aufbringen. Er versucht dies über ein Spendensammel-Portal im Internet. Die Hälfte des Geldes sind da, bis Ende Februar muss er das Geld im Kasten haben. Sonst erhalten es die Spender zurück. Die Frist ist eine besondere: Dann muss auch der Film in Meschede abgeliefert werden.