Thalmässing. Wie kam es zum Hungertod des dreijährigen Mädchens im fränkischen Thalmässing? Die Ermittler kommen nicht weiter. Der 29-jährige Vater verweigert die Aussage. Die Mutter des Kindes liegt krank und bewusstlos in einer Klinik und wird von der Polizei bewacht.

Im Fall der verhungerten dreijährigen Sarah aus Thalmässing in Franken haben die Ermittler noch keine Hinweise, wie es zu dem Drama kommen konnte.

Der in Untersuchungshaft sitzende 29 Jahre alte Vater des Kindes verweigert weiter die Aussage, sagte der Sprecher des Oberlandesgerichts Nürnberg-Fürth, Thomas Koch. Die 26-jährige Mutter befinde sich weiter wegen einer Erkrankung auf der Intensivstation im Krankenhaus, sie sei nicht bei Bewusstsein. Deshalb könne der Haftbefehl gegen die Frau wegen Totschlags durch Unterlassen vorläufig nicht eröffnet werden. Polizisten bewachen die Frau im Krankenhaus.

Völlig abgemagert

Die Eltern hatten am Samstagabend selbst den Notarzt verständigt, der die dreijährige Sarah daraufhin ins Krankenhaus bringen ließ. Dort starb das vollkommen abgemagerte Kind am Montagmorgen. Der vierjährige Bruder von Sarah ist dagegen wohlauf.

Wie ein Gerichtssprecher sagte, hat die Mutter bereits zwei ältere Kinder, die ihr vom Jugendamt genommen wurden. Bis zum vergangenen Jahr besuchten Mitarbeiter des Jugendamtes die Familie mit ihren zwei kleinen Kindern. Warum diese Besuche eingestellt wurden, wollen die Ermittler jetzt prüfen lassen.

Was tat das Jugendamt?

Vorwürfe oder einen Verdacht gegen Mitarbeiter des Jugendamtes gebe es aber nicht, sagte Koch. «Es gibt keine Ermittlungen gegen Mitarbeiter des Jugendamtes, sie haben den Status als Zeugen.» (afp)