Frankfurt/Oder. Ein 22-jähriger Vater aus Frankfurt (Oder) muss acht Jahre hinter Gitter, weil er sein Kind verhungern ließ. Er und seine Frau hatten den sechs Monate alten Säugling über Wochen nur mangelhaft ernährt.

Der Vater des verhungerten Babys von Frankfurt (Oder) muss acht Jahre in Haft. Im neu aufgerollten Prozess sprach das Frankfurter Landgericht den 22-Jährigen am Montag wegen gemeinschaftlichen Totschlags durch Unterlassen und Misshandlung von Schutzbefohlenen schuldig. Das Urteil ist rechtskräftig.

Nach Überzeugung des Gerichts hatte der Angeklagte gemeinsam mit seiner bereits verurteilten Ehefrau den im August 2007 geborenen Sohn spätestens seit Weihnachten 2007 mangelhaft ernährt. Das Kind sei daraufhin am 13. Februar 2008 im Alter von knapp sechs Monaten verhungert. Der Vorsitzende Richter verwies darauf, dass die Eltern in gleichem Maße die Pflicht gehabt hätten, für ihr Kind zu sorgen. Die Ursache für ihr Verhalten sei im Dunkeln geblieben.

Vater: "Ich habe versagt"

Der 22-Jährige hatte sich am Montag erstmals zu der Tat geäußert und damit die Beweisaufnahme abgekürzt. Er habe zwar geahnt, dass der Zustand seines Kindes lebensbedrohlich sei und es ärztliche Hilfe gebraucht hätte. «Ich habe aber nichts unternommen, um zu helfen», sagte der Angeklagte, ohne dafür Gründe zu nennen. "Ich habe versagt, und das bereue ich sehr», sagte er.

Im ersten Prozess war der Mann im August 2008 zu zehn Jahren Haft verurteilt worden. Die Mutter erhielt eine Jugendstrafe von sieben Jahren. Der Anwalt des Mannes hatte Revision beim Bundesgerichtshof (BHG) eingelegt. Der BGH hatte das Urteil aufgehoben und das Verfahren gegen den 22-Jährigen zur erneuten Verhandlung an eine andere Kammer des Frankfurter Landgerichts zurückverwiesen. (ddp)