Würzburg/Bonn. Ein Paketzusteller hat Pakete gestohlen und den Inhalt übers Internet verkauft. Die Polizei erwischte ihn, weil ein Spielwaren-Händler Ware, die er bestellt hatte, bei E-Bay angeboten entdeckte. Unterdessen häufen sich im Netz die Beschwerden über DHL; die Post transportiert 2012 mehr Pakete als je zuvor.
Ein Paketzusteller aus Würzburg hat mindestens sechs Wochen lang auszuliefernde Ware in seiner Wohnung gehortet und zum Teil über eBay verkauft. Die Polizei kam dem 33-Jährigen Angaben vom Freitag zufolge auf die Schliche, nachdem der Betreiber eines Spielwarengeschäftes von ihm bestellte und nicht erhaltene Produkte bei eBay entdeckt hatte und zur Polizei ging.
In der Wohnung des Paketausfahrers fanden die Beamten mehr als 200 Päckchen und Pakete, unter anderem mit sechs hochwertigen Handys, rund 40 Paar Schuhen, 26 PC-Spielen, etlichen Spielkonsolen und Bekleidung im Wert von rund 30.000 Euro. Nachdem der 33-Jährige bei der Polizei die Taten zugegeben hatte, wurde er wieder auf freien Fuß gesetzt. Gegen ihn wird wegen Unterschlagung und Diebstahls ermittelt.
Post transportiert mehr Pakete als je zuvor
Unterdessen haben Hunderte aufgebrachte Kunden im Internet ihrem Ärger über die Paketlieferungen der Deutschen Post Luft gemacht - zu Unrecht, wie das Unternehmen findet. Auf der Facebook-Seite von „DHL Paket“ beschwerten sich zahlreiche Nutzer über verspätete, blockierte oder falsch abgegebene Pakete. „Würde auch gerne mal wissen, wann mein Paket ankommt, seit dem 13. liegt es bei euch im Zielpaketzentrum!“, lautete einer der freundlicheren Kommentare.
Andere kündigten an: „Jetzt ist Schluss mit den Höflichkeiten!“ Eine Sprecherin der Deutschen Post sagte am Freitag, das Beschwerdeaufkommen bewege sich im üblichen Rahmen. Auch mit derzeit sieben Millionen statt drei Millionen Paketen täglich habe man „keinen Grund davon auszugehen, dass es verstärkt zu Auslieferproblemen kommt“.
In diesem Jahr kurz vor Weihnachten transportiere die Post „das höchste Paketvolumen, das wir je hatten“, sagte die Sprecherin. Die einzelnen Beschwerden würden „soweit als möglich überprüft“. Auch seien die Pakete nicht deutlich länger unterwegs als sonst. Die Quote der Sendungen, die bereits am Tag nach der Aufgabe ausgeliefert würde, „nimmt nur etwa ein bis zwei Prozent ab“. (dapd/dpa)