Bergisch Gladbach. 2012 sind in Deutschland voraussichtlich weniger Menschen bei Verkehrsunfällen gestorben als 2011. Nach aktuellen Schätzungen rechnet die Bundesanstalt für Straßenwesen in Bergisch Gladbach mit 3750 Verkehrstoten. 2011 war die Zahl nach jahrelang rückläufigem Trend auf 4009 nach oben geschnellt.

Auf deutschen Straßen sind in diesem Jahr deutlich weniger Menschen ums Leben gekommen als 2011. Vor allem auf den Autobahnen sinke die Zahl der Verkehrstoten – voraussichtlich um 12 Prozent auf etwa 400, berichtete die Bundesanstalt für Straßenwesen in Bergisch Gladbach am Dienstag. Obwohl es 2012 etwas mehr Unfälle gab als im Vorjahr, werde die Zahl der Toten zum Jahresende um 6,5 Prozent niedriger sein.

Weniger als 3750 Menschen sind danach auf den Straßen der Bundesrepublik gestorben – ein Grund zum Aufatmen. Denn 2011 war die Zahl der Toten nach einem über Jahre sinkenden Trend wieder nach oben geschossen (4009 Tote).

"Wir gehen davon aus, dass das ein Ausrutscher und keine Kehrtwende war", sagte die Sprecherin der Bundesanstalt. "Wir haben aber gemerkt: Da ist noch etwas zu tun."

Weniger Tote gibt es vor allem bei Motorradfahrern und Fußgängern

Vor allem die Zahl der getöteten Motorradfahrer und Fußgänger sei stark zurückgegangen. So werden zum Jahresende wohl mehr als hundert Motorradfahrer weniger umgekommen sein als 2011 (708). "2010 war ein strenger und kalter Winter. Im letzten Jahr hatten wir das nicht", sagte die Sprecherin. Dadurch seien mehr Kradfahrer auf den Straßen unterwegs und das Risiko von Unfällen sei höher gewesen. 2012 lägen die Witterungsverhältnisse wieder im Durchschnitt.

Bei den Fußgängern erwartet die Bundesanstalt einen Rückgang von rund 10 Prozent auf etwa 550 Tote (2011: 614). Es werden bis Silvester aber wohl etwas mehr Radfahrer gestorben sein als 2011 (399).

In Autos und Lastwagen (2011: gesamt 2205) rechnet die Behörde mit wesentlich weniger Unfalltoten. So könnte die Zahl der getöteten Menschen in Autos auf weniger als 1900 sinken (2011: 1986).

Aufklärung sorgt für weniger tödliche Unfälle von Kindern

Vor allem Kinder kamen in diesem Jahr seltener im Straßenverkehr ums Leben. Die Zahl der Getöteten unter 15 Jahren geht geschätzt um mehr als 10 Prozent zurück (2011: 86). "Das hat auch viel mit Aufklärungsarbeit zu tun", sagte die Sprecherin der Bundesbehörde.

Rund 2,37 Millionen Mal hat es auf Deutschlands Straßen in diesem Jahr gekracht (2011: 2,36 Mio. Unfälle). Etwa 800 Unfälle weniger als 2011 (15 898) gab es im Zusammenhang mit Alkohol. Allerdings ging auch die Gesamtfahrleistung von 717,5 auf rund 709 Milliarden Fahrzeugkilometer in diesem Jahr zurück. Endgültige Zahlen werden im Frühjahr 2012 bekannt. (dpa)