Salzgitter. Die Folgen des Reaktorunglücks von Tschernobyl vor 25 Jahren sind immer noch erkennbar: Das Fleisch von Wildschweinen weist heute noch einen deutlich erhöhten Cäsium-Wert auf. Das geht aus dem Jahresbericht des Bundesamtes für Strahlenschutz hervor. Der Grenzwert wird vielerorts überschritten.

Deutliche Spuren des Reaktorunfalls von Tschernobyl sind in Deutschland auch nach 25 Jahren noch vorhanden: So wurde 2011 beim Fleisch von Wildschweinen der Grenzwert für radioaktives Cäsium von 600 Becquerel pro Kilogramm (Bq/kg) in vielen Regionen der Bundesrepublik überschritten, wie aus dem kürzlich veröffentlichten Jahresbericht des Bundesamtes für Strahlenschutz (BfS) hervorgeht. Im Süden und Südosten Bayerns waren Wildschweine teilweise mit mehr als 16.000 Bg/kg Cäsium belastet.

Für die hohen Radiocäsiumgehalte von Wildschweinen sind dem Bericht zufolge Hirschtrüffel maßgeblich verantwortlich. Die außerordentlich hoch belasteten Pilze seien zwar für Menschen ungenießbar, ihre unterirdisch wachsenden Fruchtkörper würden jedoch von den Wildschweinen als "Delikatesse" gefressen.

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Das BfS geht davon aus, dass die Radiocäsium-Kontaminationen in den kommenden Jahren nur langsam sinken. (dapd)