Billmerich. .

Nie dagewesenes Jagdglück für Billmerichs Jäger. Unlängst schossen die Waidmänner zehn Wildschweine innerhalb von zwei Tagen. „Das hat es im Dorf noch nie gegeben“, sagt Ortsvorsteher und Jäger Bernhard Albers, der an den beiden denkwürdigen Tagen selbst mit seiner Büchse dabei war.

Der Fahrer eines Lkw, der auf einem Feld im Bornekamp Zuckerrüben auflud, sah wie eine Rotte Wildschweine in einem Maisfeld verschwand. „Rund 20 Tiere fanden in dem Feld reichlich Futter“, so Albers. Der Mais stand noch, weil er gedroschen und nicht gehäckselt werden sollte. Der Brummifahrer alarmierte einen Jäger.

Drückjagd angesetzt

Zusammen mit Jägern aus der Umgebung setzten die Weidmänner umgehend eine so genannte Drückjagd an. „Wir sind unter anderem mit Hunden durch das Feld gegangen und haben die Tiere herausgetrieben“, berichtet Bernhard Albers. Sieben Schwarzkittel (inklusive Keiler) erwischten die Jäger mit ihren Geschossen. Allein der Billmericher Landwirt Heiner Hilleringmann erwischte vier von ihnen. Einen Tag später tauchten die Tiere auf einem Acker von Landwirt Ulrich Rehpenning auf. Wieder waren die Billmericher Jäger zur Stelle und schossen drei weitere Wildschweine.

„Vor 30 Jahren wäre es undenkbar gewesen, dass die Tiere in so einer großen Anzahl bei uns auftauchen“, sagt Albers. Was beweist, dass sich die Wildschweine immer weiter ausbreiten. Viele aus der Jägerschaft sprechen bereits von einer Plage. Und die Tiere dürften sich weiter aus dem Sauerland heraus in unsere Region ausbreiten. Durch die Energiewende wird immer mehr Mais für Biogasanlagen angebaut. „Mais ist für die Tiere ideal. Sie haben genug Futter und können sich zwischen den hohen Pflanzen gut verstecken“, sagt Bernhard Albers. Auch in der Uelzener Heide seien schon Wildschweine gesichtet worden, weiß der Billmericher Landwirt. Im vergangenen Sommer scheuchte ein Mähdrescher in einem Unnaer Rapsfeld Wildschweine auf. „Die Tiere sind ständig auf Wanderschaft und legen am Tag locker 20 bis 30 Kilometer zurück.“ Für die Jäger fiel natürlich ein schöner Weihnachtsbraten ab. Den Großteil des Fleisches verkauften sie an einen Wildhändler.