München. Der Prozess um Fischers Sexvideo startet wird neu aufgerollt. Ein ehemaliger “Bild“-Redakteur soll den Schauspieler zu einem Interview genötigt haben, nachdem er an ein Sexvideo von ihm gelangte. Erst wurde der Redakteur verurteilt, dann doch freigesprochen. Das Oberlandesgericht München kassierte den Freispruch wieder ein.

Der Prozess um ein Sexvideo mit dem Kabarettisten Ottfried Fischer wird in der kommenden Woche vor dem Landgericht München neu aufgerollt. Ein ehemaliger Redakteur der "Bild"-Zeitung muss sich vom 18. Dezember an erneut wegen Nötigung und Verletzung des höchstpersönlichen Lebensbereichs durch unbefugte Bildaufnahmen verantworten, wie eine Gerichtssprecherin am Dienstag mitteilte.

Fischer ("Der Bulle von Tölz", "Pfarrer Braun") war 2009 heimlich in Aktion mit Prostituierten gefilmt worden. Der Journalist erwarb die pikanten Aufnahmen und fragte bei Fischers PR-Agentin eine Stellungnahme des Schauspielers an. Kurz darauf erschien ein Exklusivinterview mit Fischer in der "Bild".

Gericht hob Redakteur-Freispruch auf

Nach Überzeugung der Staatsanwaltschaft hatte der Reporter den Fernsehstar mit dem Sex-Video unter Druck gesetzt und damit zu dem Interview genötigt. Im Oktober 2010 verurteilte das Amtsgericht München den Journalisten deshalb zu einer Geldstrafe von 14.400 Euro. Im Mai 2011 hob das Landgericht München das Urteil im Berufungsverfahren auf.

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Dieser Freispruch wiederum wurde im April vom Oberlandesgericht München kassiert. Es sei nicht auszuschließen, dass das Urteil des Landgerichts auf Rechtsfehlern beruhe, erklärte der Vorsitzende Richter. Deshalb wird der Prozess jetzt vor einer anderen Strafkammer des Landgerichts neu verhandelt. (dapd)