Nimes/Offenburg. . Nur durch einen Zufall hat die Polizei in Baden-Württemberg die mutmaßliche Entführung einer 15-jährigen Französin vereitelt. Das Mädchen wurde im Kofferraum eines Unfallautos entdeckt. Sie war vor einer Woche in Südfrankreich als vermisst gemeldet worden. Der Fahrer ist angeblich vorbestraft.
Ein 15-jähriges Mädchen, das in Südfrankreich seit einer Woche vermisst wurde, ist im Kofferraum eines Autos in Deutschland entdeckt worden. Die aufgefundene Jugendliche sei die verschwundene Chloé Rodriguez, hieß es am Freitag aus Ermittlerkreisen im südfranzösischen Nîmes. Polizisten hatten das Mädchen demnach bei einer Straßenkontrolle bei Offenburg in Baden-Württemberg im Kofferraum eines größeren Wagens gefunden. Der Fahrer, ein vorbestrafter Franzose, wurde festgenommen. Der mutmaßliche Entführer der Teenagerin ist in Frankreich bereits wegen einer Sexualstraftat verurteilt worden, hieß es.
Die Jugendliche, der es nach Angaben aus den Ermittlerkreisen "gut" ging, wurde zunächst ins Krankenhaus gebracht. Sie konnte durch ein Foto "offiziell identifiziert" werden, das der deutschen Polizei übermittelt worden war. Den Angaben zufolge sollen in Frankreich nun Ermittlungen wegen Entführung und Freiheitsberaubung eröffnet werden. Der in Frankreich bereits vorbestrafte Fahrer des Wagens, der aus dem südfranzösischen Département Gard stammt, wurde demnach in Deutschland wegen Diebstahls gesucht. Frankreich will die Auslieferung des mutmaßlichen Kidnappers beantragen, heißt es.
15-Jährige war seit dem vergangenen Freitag vermisst worden
Die 15-jährige Chloé wurde seit dem vergangenen Freitag von ihrer Familie im Département Gard vermisst. Sie hatte gegen 17.30 Uhr das Haus einer Freundin in einem Dorf verlassen, das rund zehn Kilometer von ihrem Elternhaus im Ort Barjac entfernt liegt. Der Motorroller von Chloé sei gegen 22 Uhr vor ihrem Elternhaus mit kaltem Motor gefunden worden, mit all ihren persönlichen Gegenständen unter dem Sitz. Lediglich der Helm und ihr Handy fehlten. Versuche, das Telefon zu orten, waren fehlgeschlagen.
Tagelang suchten hunderte Polizei und freiwillige Helfer nach dem Mädchen, sogar Taucher und Höhlenforscher kamen zum Einsatz. Die Ermittler hatten zunächst nicht ausgeschlossen, dass die Jugendliche weggelaufen sein könnte. (afp)