Rostock. . Die seit drei Tagen verschwundene 17-jährige Rebecca aus Rostock ist am Dienstag lebend gefunden worden - unweit von ihrem Wohnort in einem Gebüsch. Das Mädchen hatte äußerlich nur leichte Verletzungen. Dennoch gehen die Ermittler offenbar davon aus, dass sie Opfer einer Straftat wurde.
Dramatisches Ende einer Vermisstensuche: Die seit mehr als drei Tagen verschwundene 17-jährige Rebecca aus Rostock hat eine Entführung überstanden. Sie ist am Dienstag lebend gefunden worden - unweit von ihrem Wohnort in einem Gebüsch. Sie hatte sich offenbar aus der Gewalt eines 28-Jährigen befreien können, der nur wenige Stunden später festgenommen wurde. Dem Mann werden Freiheitsberaubung, Körperverletzung und Nötigung vorgeworfen.
Was genau Rebecca drei Tage und drei Nächte erlebte, diese Frage wollen die Ermittler erst am Mittwoch beantworten. Das Mädchen sei äußerlich wohl nur leicht verletzt. Sie sei zunächst in ein Krankenhaus gebracht worden und werde psychologisch betreut, sagte eine Polizeisprecherin am Dienstag.
Die 17-Jährige war zuletzt in der Nacht zum Samstag nach einem Barbesuch im Stadthafen gesehen worden, kam aber danach nicht zu Hause an. Ihr Heimweg führte vom belebten Hafen an einer tristen Industriebrache mit vielen leer stehenden, wild überwucherten Flächen vorbei. Bis zuletzt war unklar geblieben, ob sie zu Fuß, in Begleitung oder mit dem Bus nach Hause wollte. Die Aufregung über das plötzliche Verschwinden von Rebecca war auch deshalb so groß, weil die Gymnasiastin als äußerst zuverlässig galt und sich noch nie ohne Abmeldung von zu Hause entfernt hatte.
Suche mit Hunden, Hubschraubern und Polizeihundertschaft
Seit Samstag hatten Freunde, Familienangehörige, Polizei und Feuerwehr deshalb fieberhaft nach der 17-Jährigen gesucht. Gebüsche wurden durchkämmt, Taucher gingen im Stadthafen ins Wasser, um die möglicherweise Verunglückte zu bergen. Tödliche Unglücksfälle hatte es im Hafen mit seinen vielen Lokalen und Bars schon öfter gegeben.
Ein Vermisstenaufruf der Polizei Mecklenburg-Vorpommern im Internet war bis Dienstagmorgen tausende Male angeklickt worden, auch über Facebook wurde die Suche publiziert.
Letztlich wurde Rebecca genau in jenem Abschnitt von Rostock gefunden, den sie auf dem Heimweg auch passiert haben musste. Wie lange das Mädchen im Gebüsch lag, das seit Samstag von den Suchkräften durchstreift wurde, ob sie möglicherweise mehrere Nächte dort verbracht hatte, war zunächst unklar. Als man Rebecca gefunden habe, sei sie ansprechbar gewesen, sagte ein Polizeisprecher dem Radiosender NDR 1 Radio MV. Sie habe den Polizisten auch ihren Namen nennen können.
Kurz nach dem Fund durchsuchten die Ermittler dann auch die Wohnung des tatverdächtigen 28-Jährigen in einem der wenigen bewohnten Häuser der Umgebung. Die Zimmer im Erdgeschoss des Wohnhauses wurden abgesperrt, auch in einem vor dem Haus stehenden Auto wurden Spuren gesichert. Am Abend meldete die Polizei dann die Festnahme des Mannes, der polizeibekannt und vorbestraft ist. (dapd)