Berlin. Die Feiern zu Halloween sind in vielen Städten aus dem Ruder gelaufen. Insbesondere Kinder und Jugendliche haben mit Eiern, Rasierschaum und Ketchup Schaden angerichtet. Ein Senior fühlte sich von zwei kleinen Hexen so gestört, dass er sie angriff. Andere Kinder bekamen statt Schokolade und Bonbons Kokain.
Vom Süßigkeiten-Raub bis zum tödlichen Drama: Feierlichkeiten zum Halloween-Fest haben die Polizei beschäftigt und zu kuriosen Einsätzen wie "Eier-Razzien" geführt. Während hierzulande meist Sachschäden durch Schmierereien oder Verletzungen nach Eierwürfen gemeldeten wurden, starben in Madrid drei Frauen bei einer Massenpanik auf einer Halloween-Party.
In der Würzburger Innenstadt uferte die Party tausender geschminkter und verkleideter junger Leute aus. Einige warfen Eier gegen ein Hausfenster, andere beschmierten eine Garage mit Zahnpasta und ein Auto mit Ketchup. Polizisten mussten zudem etwa 50 Jugendliche aufhalten, die eine Halloween-Party stürmten.
Durch Eierwürfe unbekannter Täter wurde ein Busfahrer in Wuppertal verletzt und musste seine Fahrt abbrechen. Weitaus schwerer verletzt wurden zwei Kinder in Osnabrück. Nachdem eine Frau Brandbeschleuniger in ein Feuer gekippt hatte, erlitten ihr sechsjähriger Sohn und ein elfjähriges Mädchen durch eine Stichflamme schwere Verbrennungen.
Ältere Menschen in Rostock und Schwerin fühlten sich von klingelnden Kindern gestört
Mehrere Taten verzeichnete die Polizei im Nordosten der Republik. Ein 8 Jahre alter Junge und ein 13 Jahre altes Mädchen wurden in Rostock von drei unbekannten Jugendlichen gezwungen, ihre gesammelten Süßigkeiten herauszurücken. Dabei bedrohten sie das Mädchen mit einem Gegenstand, der auf den ersten Blick wie eine Pistole aussah. Auch in Schwerin zockte eine Gruppe 15-Jähriger die Halloween-Beute von zwei 12 Jahre alten Kindern ab.
In Schwerin übte sich ein 84-Jähriger in einer ganz eigenwilligen Form der Geisteraustreibung. Anders ist es wohl nicht zu erklären, dass der Senior einem vier und einem sechs Jahre alten Mädchen ins Gesicht griff, weil diese verkleidet um "Saures oder Süßes" baten. Bei der Polizei gab der Mann später an, er habe gar nicht gewusst, was die beiden kleinen Schwestern von ihm wollten. Den Brauch Halloween kenne er gar nicht.
Polizei konnte 200 Eier bei Jugendlichen sicherstellen
In Trier soll nach Polizeiangaben ein 16-Jähriger prügelnd durch die Innenstadt gezogen sein. Der offenbar betrunkene Jugendliche wurde festgenommen, nachdem er mit einem Kumpel vier andere Menschen und einschreitende Mitarbeiter einer Sicherheitsfirma angegriffen hatte.
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Mehrere hundert Eier, 200 Böller, Leuchtraketen und selbst gebastelte Rauchbomben beschlagnahmten Polizisten im Landkreis Esslingen bei Stuttgart. Allein bei einer Kontrolle von sechs Kindern im Alter von 12 bis 14 Jahren im Maillepark in Esslingen wurden 200 Eier sichergestellt. Auch andere deutsche Polizeidienststellen meldeten derartige präventive Eier-Beschlagnahmungen.
In besonderer Art und Weise machten zwei alkoholisierte 17-jährige Jugendliche auf sich aufmerksam. Mit Rasierschaum, Eiern und Ketchup beschmierten sie über 30 Fahrzeuge im Bereich der Bad Godesberger Kronprinzenstraße. Dabei kam auch ein Autospiegel zu Bruch.
Mancher Polizeieinsatz führte aber auch ins Leere: In Hattorf am Harz beobachtete eine besorgte Anwohnerin zwei Geister, die definitiv keine Kinder mehr waren. Polizisten stellten kurz darauf fest, dass es sich nicht um verkleidete Räuber, sondern um Großeltern handelte, die ihren Enkeln einen Schreck einjagen wollten.
"Erschossene" Frau sorgt für Polizeieinsatz
Beamte in der US-Stadt Birminghamwurden zu einer vermeintlich im Auto erschossenen Frau gerufen - und fanden stattdessen eine betrunkene Ohnmächtige im blutroten Zombiekostüm vor.
Wie die Nachrichtenwebseite Al.com meldete, hatte zuvor ein Passant in den frühen Morgenstunden die am Steuer zusammengesackte Frau entdeckt und die Polizei alarmiert. Sie sei von den Beamten zunächst aufgeweckt und wegen Fahrens unter Alkoholeinfluss in Handschellen ins städtische Gefängnis gebracht worden.
Kinder bekommen Kokain in Manchester
Bei ihrer Tour zum Einsammeln von Süßigkeiten zu Halloween haben mehrere britische Kinder ungewöhnliche Geschenken bekommen. Wie die Polizei im nordenglischen Royton nahe Manchester am Donnerstag mitteilte, erhielten sie statt Schokolade und Bonbons auch kleine Tütchen mit einem weißen Pulver darin. Nach dem die Eltern der Kinder dies gemeldet hätten, habe sich schnell herausgestellt, dass es sich dabei um Kokain gehandelt habe.
Horror im Movie Park
Ein 23-jähriger Mann wurde nach Polizeiangaben unter dem Verdacht, den Kindern das Rauschgift gegeben zu haben, festgenommen. Auch eine 21-jährige Frau sei in Gewahrsam genommen, später jedoch wieder auf freien Fuß gesetzt worden. "Wir gehen von einem Einzelfall aus", teilte die Polizei mit. (dapd/afp)