Wuppertal/Bonn. Während Millionen Menschen weltweit friedlich Halloween feierten, schlugen einige Chaoten mal wieder über die Stränge. In Wuppertal wurde ein Busfahrer durch Eier-Würfe verletzt, In Bonn beschmierten 17-Jährige Autos mit Rasierschaum. Und in Madrid starben drei Menschen bei einer Massenpanik auf einer Halloween-Party.

Eierwürfe, Schlägereien und Süßigkeiten-Raub: Das Halloween-Fest hat in der Nacht zum Donnerstag bundesweit Polizei und Rettungsdienste auf Trab gehalten. In der Würzburger Innenstadt uferte die Party tausender geschminkter und verkleideter junger Leute aus. Einige warfen Eier gegen ein Hausfenster, andere beschmierten eine Garage mit Zahnpasta und ein Auto mit Ketchup. Polizisten mussten zudem etwa 50 Jugendliche aufhalten, die eine Halloween-Party stürmten.

Halloween-Streiche haben in der Nacht zu Donnerstag für zahlreiche Polizeieinsätze in Nordrhein-Westfalen gesorgt. In Wuppertal warfen Unbekannte Eier auf einen Busfahrer und verletzten ihn dabei so schwer, dass er seine Fahrt nicht fortsetzen konnte, wie die Polizei mitteilte. In Remscheid schnappten Beamte eine Gruppe Jugendlicher, die mit 200 Eiern bewaffnet unterwegs war.

In Bonn beschmierten zwei betrunkene 17-Jährige mehr als 30 Fahrzeuge mit Rasierschaum, Eiern und Ketchup und können sich jetzt auf eine Rechnung der Besitzer gefasst machen. Durch Eierwürfe von unbekannten Tätern wurde ein Busfahrer im nordrhein-westfälischen Remscheid verletzt und musste seine Fahrt abbrechen.

Jugendliche klauen zuvor erbeutete Süßigkeiten

Mehrere gemeine Taten verzeichnete die Polizei im Nordosten der Republik. Ein 8 Jahre alter Junge und ein 13 Jahre altes Mädchen wurden in Rostock von drei unbekannten Jugendlichen gezwungen, ihre gesammelten Süßigkeiten herauszurücken. Dabei bedrohten sie das Mädchen sogar mit einem Gegenstand, der auf den ersten Blick wie eine Pistole aussah. Auch in Schwerin zockte eine Gruppe 15-Jähriger die Halloween-Beute von zwei 12 Jahre alten Kindern ab.

Ältere Menschen fühlten sich in Rostock und Schwerin so sehr gestört von klingelnden Kindern, die wie in den USA üblich "Saures oder Süßes" verlangten, dass sie die kleinen Geister, Hexen und Monster schubsten oder schlugen. Ein 84-Jähriger verstand den Spaß laut Polizei offensichtlich komplett falsch und griff zwei kleinen Mädchen ins Gesicht, um sie von seiner Wohnungstür wegzustoßen.

Prügelnde Jugendliche in Trier

Noch handfester ging es in Trier zu. Dort soll nach Polizeiangaben ein 16-Jähriger prügelnd durch die Innenstadt gezogen sein. Der offenbar betrunkene Jugendliche wurde festgenommen, nachdem er mit einem Kumpanen vier andere Menschen und einschreitende Mitarbeiter einer Sicherheitsfirma angegriffen hatte.

Vielerorts sorgte Halloween für eine Menge Extraarbeit: Allein für Mannheim meldete das Lagezentrum der Polizei 50 Halloween-Einsätze, die meisten wegen Ruhestörungen grölender und laut Musik hörender Menschen. Im nördlichen Schwaben waren es 40 Einsätze und im Rhein-Erft-Kreis westlich von Köln waren es gar 81. Davon sprach die örtliche Polizei von 31 Fällen "Unfug", womit lärmende Gruppen von Kindern und Jugendlichen gemeint waren.

Polizisten beschlagnahmen Eier und Böller

Mehrere 100 Eier, 200 Böller, Leuchtraketen und selbst gebastelte Rauchbomben beschlagnahmten Polizisten im Landkreis Esslingen bei Stuttgart. Allein bei einer Kontrolle von sechs Kindern im Alter von 12 bis 14 Jahren im Maillepark in Esslingen wurden 200 Eier sichergestellt.

Drei Tote bei Massenpanik auf Halloween-Feier in Madrid 

Bei einer Massenpanik während einer Halloween-Feier in Madrid sind drei junge Frauen ums Leben gekommen. Die Opfer im Alter zwischen 18 und 25 Jahren seien am frühen Donnerstagmorgen in einem überdachten Stadion in der spanischen Hauptstadt totgetrampelt worden, teilte die Polizei mit. Zwei weitere Menschen seien "offenbar schwer" verletzt worden. Die Panik wurde demnach offenbar durch ein bengalisches Feuer ausgelöst, dass jemand ins Innere des Stadions geworfen hatte.

Eine Besucherin der Feier unter dem Motto "Thriller Music Park" sagte, es habe vor dem einzigen Ausgang einen Stau gegeben. Die übrigen Türen seien verschlossen gewesen, "damit da keiner raus kann", sagte Sandra dem Radiosender Cadena Ser. "Die Leute weinten, wurden zusammengequetscht, und es gab niemand, der dieses Mädchen wiederbeleben konnte." Schließlich sei ein Kellner über die Absperrung gesprungen, um der jungen Frau zu helfen.

Nach ihrer Alarmierung gegen 4.30 Uhr räumte die Polizei das Gebäude, das Raum für 10.000 Menschen bietet. Die Evakuierung verlief den Angaben zufolge ohne Zwischenfälle. Die Polizei leitete eine Untersuchung des Vorfalls ein.

Mindestens vier Verletzte durch nächtliche Schüsse auf US-Campus  

Bei nächtlichen Schüssen auf einem Universitätsgelände im kalifornischen Los Angeles sind mindestens vier Menschen verletzt worden. Die Verletzten seien nach dem Vorfall an der University of Southern California (USC) in der Nacht zum Donnerstag ins Krankenhaus gebracht worden, sagte ein Polizist, ohne weitere Angaben zu machen. Auf der Website der Hochschule hieß es, nach den Schüssen sei ein Verdächtiger festgenommen worden. Den Studenten sei empfohlen worden, sich vom Tatort fernzuhalten.

Die Zeitung "Los Angeles Times" berichtete, die Schüsse seien während einer Halloween-Feier auf dem Campus gefallen. An der privaten USC sind mehr als 38.000 Studenten eingeschrieben.