Bochum. . Für Arian ist es ein Tag zum Gruseln. Fenia ist der Meinung, man müsse Geister verscheuchen. Und ihren Bruder Jörn begeistert die Tatsache, dass man sich gut verkleiden kann. In einem aber sind sich alle drei Kinder einig: „An Halloween gibt es jede Menge Süßigkeiten!“ – auch im Tierpark Bochum.
Für diesen besonderen Anlass haben sie am Mittwoch 5000 Besucher in Schale geworfen. Die meisten von ihnen sind schaurig-schön verkleidet, selbst die Erwachsenen lassen sich nicht lumpen. Den letzten Schliff für den Gänsehauteffekt holen sich die Gäste im Aquarium. Hier sitzt Ruth Rahner, Mitarbeiterin des Jugendrotkreuzes. Sie kann schon gar nicht mehr zählen, wie viele Gesichter sie bearbeitet hat. Behutsam tupft sie den feinen Pinsel in ein Töpfchen roter Kyrolanfarbe. „Die ist gut verträglich und lässt sich mühelos abwaschen.“
Timo, gerade einmal eineinhalb Jahre, lässt sich eine Blutspur ins Gesicht malen. Seine vierjährigen Schwester gruselt das wenig. Ihr gefällt der neue Look. Emma und Mia stehen im Schneewittchen- und Cinderella-Kostüm in der Schlange, warten darauf, verschönert zu werden. Was ihre Kostüme mit Halloween zu tun haben? Mutter Cathrin Pelizäus weiß es: „In den letzten zwei Jahren lebten wir in den USA, auf Hawaii, da verkleiden sich die Kinder als alles mögliche.“ Horror ist keine Pflicht in den Staaten.
Die Party ist gelungen
Das gilt an Halloween keineswegs für den Bochumer Tierpark, haben sich die Mitarbeiter in punkto Dekoration mächtig ins Zeug gelegt. Der achtjährige Thor bestaunt mit seinem Großvater die aufgespießten Puppen aus Stroh im Schildkrötengehege. Ober er keine Angst hat? „Nein, die sind ja nicht echt“, sagt der kleine Sensenmann und geht mit seinem Opa unbeeindruckt weiter. Auch die kleinen Totenköpfe im Affengehege jagen selbst den Kleinsten nur selten Furcht ein. Sie halten sich die Bäuche vor Lachen, als Gaukler Tamino in seinem Fantasiekostüm mit Kunstblut verschmierten Handgelenken jongliert. Fakt ist: Die Party ist gelungen.
Das bestätigt auch Tierpark-Direktor Ralf Slabik, der als Magier den Nachmittag und Abend moderiert. „Was 2001 als Veranstaltung im intimen Kreis begann, hat sich mittlerweile zu einem tollen Fest entwickelt.“ Die Tiere indes lässt der ganze Humbug kalt. „Die Flamingos essen und schlafen wie sonst auch“, bestätigt Ralf Slabik. Und die Affen, die freuen sich über echte Unterhaltung auf der anderen Seite der Scheibe. So haben doch alle etwas vom Abend.