Kingston/Havanna. Der Hurrikan “Sandy“ hat auf Jamaika bereits ein Menschenleben gekostet und inzwischen Kuba erreicht. Der Inselstaat hat den Ausnahmezustand verhängt. Am Donnerstag oder Freitag wird “Sandy“ im US-Bundesstaat Florida erwartet. Auch dort könnte der Wirbelsturm gefährlich werden.

Der Hurrikan "Sandy" hat am Mittwoch auf Jamaika einen Menschen das Leben gekostet. Der Wirbelsturm zog mit starkem Wind und Regen über den Inselstaat hinweg. Ein älterer Mann wurde getötet, als ein Felsbrocken sein Haus traf, wie die Polizei mitteilte. Zuvor hatte ein Fluss in Haiti eine Frau mit sich gerissen und getötet.

Wirbelsturm verwüstet Jamaika und nähert sich Florida

Auf Jamaika rissen Stromleitungen, Brücken wurden weggespült. Hunderte Menschen suchten in Kingston Zuflucht in Notunterkünften. Das Wasser trug auch Krokodile aus den Mangroven-Sümpfen in Wohngebiete.

Am Mittwochabend hatte das Zentrum des Hurrikans die Insel überquert. Die Behörden hatten zuvor die Flughäfen von Jamaika geschlossen und in größeren Ortschaften ein 48-stündiges Ausgehverbot verhängt. Die Maßnahme diene der Sicherheit und solle Plünderungen verhindern, hieß es.

Kuba verhängt Ausnahmezustand

Mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 135 Stundenkilometern hat "Sandy" inzwischen Kuba erreicht. In Kuba galt in sechs Provinzen im Südosten der Ausnahmezustand. Der Sturm erreichte die Insel gegen 22 Uhr.

In der Provinz von Santiago de Cuba wurden vorsorglich 1700 Menschen in Sicherheit gebracht. Im US-Gefangenenlager Guantanamo auf Kuba wurde laut Pentagon eine Voranhörung zum Anschlag auf den US-Zerstörer "Cole" im Jahr 2000 wegen des Hurrikans vertagt.

Am Donnerstag und Freitag wurde "Sandy" auf den Bahamas und später auch an der Küste des US-Bundesstaates Floridas erwartet. Das NHC hatte "Sandy" als Hurrikan der niedrigsten Kategorie eins auf einer fünfstufigen Skala eingestuft. (afp/dapd)