London. . Obwohl er nie einen Wodka Martini mit den Worten „geschüttelt, nicht gerührt“ bestellt hat, wird er für den Rest seines Lebens mit James Bond in Verbindung gebracht: Roger Moore. Der Londoner, der inzwischen in Monaco lebt, wird am Sonntag 85 – und hat nichts von seinem Charme verloren.
Roger Moore war für Millionen Frauen in den Siebzigern und Achtzigern der Action-Held mit Herzklopf-Garantie: Charmant und stets leicht amüsiert, ballerte er sich im Auftrag Ihrer Majestät durch sieben James-Bond-Filme. Sonntag feiert er seinen 85. Geburtstag und blickt zurück – auf Stunts, prügelnde Gattinnen und die wirklich wichtigen Szenen im Leben.
Film-Snobs behaupten gern, dass Moore von allen James-Bond-Schauspielern der mit dem wenigsten Talent war, einer, der nur drei Gemütszustände zeigen konnte: Linke Augenbraue hoch, rechte Augenbraue, beide Augenbrauen hoch. Doch wer ihn in diesen Tagen erlebt, der ahnt, dass er sich nicht groß verstellen musste: Mit trockenem Witz, schnittigen Anzügen und formvollendeter Höflichkeit ist Roger Moore immer noch Englands perfekter Gentleman.
Und an Action hat es auch nie gefehlt. Viermal war Moore verheiratet, wobei er auch privat eine Vorliebe für durchsetzungsfähige, kapriziöse Frauen pflegt. In den ersten beiden Ehen, so der Schauspieler, sei ihm eine Teekanne an den Kopf geflogen und eine Gitarre um die Ohren gehauen worden. Nicht selten hätten ihn seine Herzensdamen im Streit verhauen.
Ein Held mit Herzklopf-Garantie
Moore stammt aus einfachen Verhältnissen im Londoner Südviertel Lambeth. Als er 1973 seinen ersten James-Bond-Film dreht, ist er 45. „Ich wusste damals noch nicht allzu viel übers Schauspielern“, gesteht er heute. „Außerdem war ich zu fett.“ Sein liebster Bond: Daniel Craig.
Mittlerweile lebt der dreifache Vater und fünffache Großvater in Monaco in vierter Ehe mit Millionärin Kristina Tholstrup. Für Unicef setzt er sich als Sonderbotschafter seit über 20 Jahren gegen Kinderarmut ein. Einen Oscar erhielt er nie, dafür einen „Sir“. Sein Herzschrittmacher sei mittlerweile sein „wertvollster Besitz“, gesteht er. „Ich mag das gute Leben, auch wenn die Ärzte dagegen sind.“ Typisch.