Cuxhaven. Das nach einem Feuer schwer beschädigte Containerschiff “MSC Flaminia“ hat deutsche Gewässer erreicht. Am Samstag um 6.30 Uhr überquerte das mit rund 150 Gefahrgutcontainern beladene Schiff die Grenze zur sogenannten ausschließlichen Wirtschaftszone.
Nach einer zweimonatigen Irrfahrt hat das durch einen Brand schwer beschädigte Containerschiff "MSC Flaminia" am Samstag deutsche Gewässer erreicht. Das Schiff werde von dem Mehrzweckschiff Neuwerk, zwei Bundespolizeischiffen und einem Seenotkreuzer begleitet, teilte das Havariekommando in Cuxhaven mit. Ein 17-köpfiges Expertenteam werde das auch mit Gefahrgut beladene Containerschiff so bald wie möglich betreten, um den Zustand von Schiff und Ladung zu ermitteln. Dies könne nur bei Tageslicht geschehen.
Wann die "MSC Flaminia" in den Jade-Weser-Port bei Wilhelmshaven in Niedersachsen einlaufen könne, sei von den Erkenntnissen des Expertenteams abhängig, teilte das Havariekommando weiter mit. Auch das Anlegen in dem Hafen dürfe nur bei Tageslicht erfolgen.
Ein Seemann starb, ein Crewmitglied wird vermisst
An Bord des mit mehr als 2800 Containern beladenen Schiffs war am 14. Juli auf dem Atlantik ein Feuer ausgebrochen, Teile der Ladung explodierten. Ein Seemann starb, ein Crewmitglied wird seitdem vermisst, drei weitere wurden verletzt. Die Feuer in den riesigen Laderäumen des 289 Meter langen Frachters wüteten tagelang unkontrolliert, letzte Brandnester wurden kürzlich gelöscht.
Atlantik-Anrainerstaaten wie Großbritannien und Frankreich hatten dem Schiff keinen Notliegeplatz zur Verfügung gestellt. Nach wochenlangen Verhandlungen erklärte sich Deutschland als verantwortlicher Flaggenstaat daher bereit, den Frachter in seine Gewässer schleppen und die Ladung dort bergen zu lassen.(afp/dapd)