Teneriffa. 4700 Einwohner auf den Kanaren mussten vor Waldbränden in Sicherheit gebracht werden. Die Feuer wüten derzeit auf den Inseln Teneriffa und La Gomera. Auch kämpfen Feuerwehrleute gegen den verheerenden Waldbrand nahe der Mönchsrepublik am Berg Athosin.

Auf den Kanarischen Inseln sind nach offiziellen Angaben mehr als 4700 Einwohner vor den schweren Waldbränden in Sicherheit gebracht worden. Die Rettungsdienste auf den Ferieninseln La Gomera und Teneriffa waren am Samstag pausenlos im Einsatz. In Griechenland hielt ein Waldbrand nahe der Mönchsrepublik am Berg Athos die Feuerwehr in Atem.

Die Feuerwehr habe große Schwierigkeiten, die Brände einzudämmen, sagte der regionale Wirtschaftsminister Javier Gonzalez Ortiz. Die Brände würden durch die hohen Temperaturen, die Trockenheit und den Wind angefacht.

Auf La Gomera wurden seit Freitag rund 2500 Menschen in Sicherheit gebracht, auf Teneriffa mussten mehr als 2200 Einwohner ihre Häuser verlassen. Auf La Gomera fielen seit Wochenanfang rund 3000 Hektar Land den Flammen zum Opfer.

Weltnaturerbe Nationalpark Garajonay bedroht

Bedroht ist auf La Gomera unter anderem auch der Nationalpark Garajonay, der zum UNESCO-Weltnaturerbe zählt. In ihm wurde eine einzigartige Tier- und Pflanzenwelt konserviert, wie sie schon vor Millionen Jahren den Mittelmeerraum prägte. Mehrere hundert Hektar des Parks wurden bereits von den Flammen zerstört.

Das Feuer war von den Behörden eigentlich Mitte der Woche für eingedämmt erklärt worden. Nachdem die Flammen nun wieder aufloderten, waren am Freitagabend den Angaben zufolge drei Löschhubschrauber ununterbrochen im Einsatz.

Auch auf dem spanischen Festland brachen erneut Feuer aus, vor allem in Galicien im Nordwesten des Landes, wo in der Provinz Ourense, am Samstag ein Feuer außer Kontrolle war. Im Zentrum Spaniens kämpften Feuerwehrleute gegen ein Übergreifen des Feuers auf den Nationalpark Cabaneros, in Andalusien im Süden bedrohten die Flammen den Nationalpark Donana.

Extreme Trockenheit in Spanien

Spanien leidet in diesem Jahr unter einer extremen Trockenheit, das Land erlebte in diesem Jahr die meisten Brände seit zehn Jahren. In den ersten sieben Monaten 2012 wurden beinahe 131.000 Hektar Land von den Flammen zerstört. Nach dem trockensten Winter seit 70 Jahren hat das Feuer in Spaniens Wäldern leichtes Spiel. Im Juli fiel zudem gut die Hälfte des durchschnittlichen Regens aus.

Die griechische Feuerwehr kämpfte am Samstag mit Unterstützung von Soldaten und Verstärkung aus Serbien gegen den verheerenden Waldbrand nahe der Mönchsrepublik am Berg Athos. 200 Feuerwehrleute und 120 Freiwillige sowie 14 Löschflugzeuge und sieben Hubschraubern waren im Einsatz. Die Armee entsandte nach eigenen Angaben mehr als 300 Soldaten und 50 Fahrzeuge, Belgrad schickte knapp 50 Feuerwehrleute.

Brandstiftung oft Ursache für Waldbrände

Die Löscharbeiten wurden durch die Dichte des seit Jahrzehnten unberührten Waldes und die häufig wechselnde Windrichtung erschwert. Örtlichen Abgeordneten zufolge vernichtete der Waldbrand seit Mittwoch rund 1500 Hektar Wald, Olivenhaine und Weinstöcke auf dem Berg Athos, aber auch in den angrenzenden Touristengebieten im Norden der Halbinsel. Zwei weitere große Brände wüteten im Westen der Halbinsel Peloponnes. Die Feuerwehr hoffte, sie bald unter Kontrolle bekommen zu können.

In Griechenland gibt es jedes Jahr zahlreiche Waldbrände. Ursache ist oftmals Brandstiftung, aber nur wenige Täter werden gefasst. Im Jahr 2007 waren bei einem Großbrand auf der Insel Euböa 77 Menschen ums Leben gekommen. Die Flammen verschlangen rund 250.000 Hektar Land. (afp)