La Gomera. Bei Waldbränden auf der kanarischen Urlaubsinsel La Gomera mussten 600 Menschen vor den Flammen in Sicherheit gebracht werden. 2600 Hektar Waldfläche wurden bereits verbrannt. Die Behörden gehen von Brandstiftung aus. Jetzt bedrohen die Feuer sogar ein Unesco Welt-Naturerbe.
Ein Waldbrand auf der Kanaren-Insel La Gomera hat den zum Welt-Naturerbe gehörenden Nationalpark Garajonay erreicht. Zwei weitere Brände waren nach Behördenangaben nahe den Parkgrenzen außer Kontrolle, rund 600 Menschen mussten in Sicherheit gebracht werden. Auch auf der Nachbarinsel La Palma loderten die Flammen, sie konnten bis Montagmorgen jedoch weitgehend eingedämmt werden.
Fünf Lösch-Hubschrauber waren auf La Gomera im Einsatz, um die in unwegsamem Gelände wütenden Feuer zu bekämpfen. Mehrere Straßen wurden gesperrt, über der kleinen Insel lag eine dunkle Rauchwolke. Die Behörden hofften, dass das Wetter den Feuerwehrleuten in den nächsten Tagen zur Hilfe kommen könnte.
Brandstiftung wahrscheinlichster Grund für Waldbrand auf La Gomera
Der zum Unesco-Welterbe zählende Nationalpark Garajonay besteht zu rund 70 Prozent aus Lorbeerbäumen. Er liegt nahezu ständig in dichtem Nebel. Die anhaltende Feuchtigkeit könnte nach Einschätzung des Präsidenten der Kanarischen Inseln, Paulino Rivero, ein weiteres Ausbreiten der Flammen verhindern. Die Behörden machten zunächst keine Angaben zur Größe der auf La Gomera verbrannten Fläche. Örtliche Medien berichteten von rund 2600 Hektar.
Feuer lodern auf Teneriffa
Rivero machte Brandstiftung für das Feuer auf La Gomera verantwortlich. Es gebe eindeutig drei Brandherde. Ein einziger hätte niemals einen "derartig heftigen Brand" auslösen können, sagte Rivero im spanischen Rundfunk.
Brände auf Kanareninsel La Palma unter Kontrolle
Dagegen konnte ein Brand auf La Palma nach zwei Tagen weitgehend unter Kontrolle gebracht werden. Bis Sonntag verbrannten dort rund 1000 Hektar Wald. Nach dem trockensten Winter seit 70 Jahren ist die Erde in Spanien völlig ausgedörrt, die Gefahr von Waldbränden ist deshalb in diesem Sommer noch größer als sonst. (afp)