Kathmandu. Bei einer Springflut in Nepal sind am Sonntag wahrscheinlich fast 60 Menschen gestorben. 15 Leichen wurden nach der plötzlichen Flutwelle geborgen, weitere 43 Menschen vermisst. Viele Familien waren beim Picknick an einem Fluß von der Springflut überrascht worden.
Eine plötzliche Springflut hat in Nepal ein ganzes Dorf weggeschwemmt und vermutlich fast 60 Menschen in den Tod gerissen. Es seien 15 Leichen gefunden worden, 43 Menschen würden noch vermisst, teilte am Sonntag die Polizei in der bei Touristen beliebten Stadt Pokhara am Berg Annapurna im Himalaya mit. "Die Chancen, Überlebende zu finden, tendieren gegen Null."
Der Augenzeuge Uddha Bahadur Gurung sagte der Zeitung "Kathmandu Post", viele Familien hätten am Seti-Fluss nahe von Pokhara gepicknickt und sich in den heißen Quellen entspannt, als der Fluss plötzlich angeschwollen sei. "Aus dem Nichts kam dieses ansteigende dunkle, trübe Wasser voller Trümmern und riss zahlreiche Menschen fort." Nur acht Menschen konnten sich aus den Wassermassen retten. Auch das Dorf Kharapani wurde bei der Flut davongespült.
Heftige Regenfälle, ein Erdrutsch und ein Schwall Wasser
Wie ein Armeesprecher sagte, lösten heftige Regenfälle nahe der Quelle des Seti in den Gletschern des Himalaya einen Erdrutsch aus, der das Flussbett versperrte. Als der Damm brach, habe sich ein Schwall Wasser das Tal hinunter ergossen.
Das Ufer des Seti-Flusses ist ein bei Touristen beliebter Picknickplatz. Er liegt nahe der Stadt Pokhara, die der Ausgangspunkt von Bergtouren auf und um den 8091 Meter hohen Annapurna im Himalaya ist. Die Region um den Annapurna wird jedes Jahr von tausenden Bergsteigern aus Nepal und der ganzen Welt besucht. (afp)