Mutmaßlicher Kino-Attentäter von Colorado war in psychiatrischer Behandlung
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Denver/Palmer Park. Der mutmaßliche Todesschütze von Colorado hat vor der Tat psychiatrische Hilfe erhalten. Dies geht aus Informationen der Verteidigung des 24-jährigen James Holmes hervor. Unterdessen hat die US-Polizei im Bundesstaat Maryland einen möglichen Nachahmertäter gefasst.
Die Polizei im US-Staat Maryland hat einen
selbst erklärten "Joker" festgenommen und damit offenbar eine Gewalttat wie in
der vergangenen Woche bei einer "Batman"-Vorführung in Colorado verhindert. Die
Beamten nahmen nach eigenen Angaben vom Freitag in Palmer Park einen Mann fest,
der sich selbst "einen Joker" genannt und ein T-Shirt mit der Aufschrift
getragen habe: "Waffen töten keine Menschen. Aber ich." "Joker" ist einer der
bekanntesten Bösewichte in der "Batman"-Saga. Unterdessen wurde bekannt, dass
der Todesschütze von Aurora, James Holmes, vor der Tat in psychiatrischer Behandlung
war.
Die Polizei in Maryland erklärte, der 28-jährige Verdächtige habe in
zwei Telefonanrufen bei seinem früheren Arbeitgeber erklärt, er wolle das Gehirn
seines Chefs "auf dem Bürgersteig spritzen sehen". Er habe die Firma angreifen
wollen, die ihn entlassen habe. "Ich bin ein Joker und ich werde meine Waffen
laden und jeden wegblasen", wurde er zitiert.
Verdächtiger wird nun psychiatrisch untersucht
Bei einer Durchsuchung seiner
Wohnung fand die Polizei mehrere tausend Schuss Munition und rund zwei Dutzend
halbautomatische Waffen und Pistolen. Ein Behördensprecher erklärte, die Waffen
seien offenbar legal erworben worden. Dies werde jedoch noch geprüft.
Der Verdächtige wurde nach seiner Festnahme zu einer psychiatrischen
Untersuchung ins Krankenhaus gebracht. Der Polizeichef des zuständigen Kreises,
Mark Magaw, sagte, es sei nicht genau abzuschätzen, was mit der Festnahme
verhindert worden sei. "Wir denken, eine gewaltsame Episode wurde vermieden",
sagte er. Wann der 28-jährige seine Drohungen in die Tat umsetzen wollte, war
nicht bekannt. Der Bezug auf "Joker" habe dem Fall zusätzliche Dringlichkeit
verliehen.
James Holmes schickte Paket an seine Ärztin
Holmes war mit orange gefärbten Haaren in die Vorführung des neuen
"Batman"-Films geplatzt und hatte sich nach offiziellen Angaben selbst als
"Joker" bezeichnet. Der 24-jährige Schütze, der in Untersuchungshaft sitzt, wird
beschuldigt, in der vergangenen Woche zwölf Menschen in einem Kino in der Stadt
Aurora in Colorado getötet und 58 verletzt zu haben. Er soll am kommenden Montag
zur Anklage vernommen werden.
Seine Verteidiger versuchen aufzuklären, wie mehrere US-Medien zu der
Information kamen, dass ein Paket, das Holmes an seine Ärztin schickte, ein
Notizbuch mit der Beschreibung von Mordplänen enthalten haben soll. In dem
Antrag der Verteidigung wurde lediglich bestätigt, dass es eine Korrespondenz
zwischen Holmes und dem Psychiater gegeben habe, die nicht für die Augen der
Öffentlichkeit gedacht war. Die Veröffentlichungen verstießen gegen eine
richterlich verfügte Nachrichtensperre und minderten dessen Chancen auf einen
fairen Prozess. (rtr/dapd)
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