Aurora. Der mutmaßliche Schütze sitzt in Haft, doch der Amoklauf in einem Kino im US-Staat Colorado gibt den Ermittlern weiter Rätsel auf. Der Verdächtige James Holmes, ein 24-jähriger Student, verweigert die Aussage. So können die Menschen in Aurora und den ganzen USA nur über die Motive für die Bluttat rätseln.
Nach dem Blutbad bei einem "Batman"-Film wird in den USA über die Motive des Amokläufers von Aurora gerätselt. Der Verdächtige, der 24-jährige Studenten James Holmes, hatte die Tat nach Polizeiangaben wochenlang vorbereitet und sich ganz legal vier Waffen und 6000 Schuss Munition besorgt. Während Waffengegner schärfere Gesetze forderten, versprach US-Präsident Barack Obama den Opfern und ihren Angehörigen am Samstag Gerechtigkeit.
In den vergangenen zwei Monaten habe der Verdächtige im Internet mehr als 6000 Kugeln für Sturmgewehre und Pistolen gekauft, sagte der Polizeichef der Stadt Aurora im US-Bundesstaat Colorado, Dan Oates. In der Nacht zum Freitag hatte der 24-Jährige dann bei der Premiere des neuen "Batman"-Films "The Dark Night Rises" mit einem AR-15-Sturmgewehr, einem Remington-Gewehr und einer Glock-Pistole um sich geschossen.
Zwölf Menschen wurden getötet und 60 weitere verletzt. Auch die Waffen habe Holmes legal in einem örtlichen Waffengeschäft gekauft, sagte Oates. Vor der Tat hatte der Student, der bei dem Amoklauf eine Schutzweste und eine Gasmaske trug und sich kurz darauf widerstandslos festnehmen ließ, seine Wohnung zudem mit Sprengfallen gesichert.
In Aurora trafen sich Hunderte Menschen zum Gedenken
In Aurora versammelten sich hunderte Menschen, um der Opfer zu gedenken. Viele zündeten Kerzen an, weinten und umarmten sich. Präsident Obama sprach in seiner wöchentlichen Radioansprache von einer "bösen" Tat, die sich einer rationalen Erklärung entziehe. Er schließe die überlebenden Opfer des Verbrechens in seine Gebete ein und bitte Gott, ihnen "Trost und Heilung zu spenden, in den harten Tagen, die vor ihnen liegen".
Obama sagte, die Regierung in Washington sei bereit, "alles zu tun, um diejenigen vor Gericht zu bringen, die für dieses abscheuliche Verbrechen verantwortlich sind". Er wolle zudem "alle möglichen Schritte ergreifen", um die die Sicherheit der US-Bürger zu garantieren.
Diskussion über die amerikanischen Waffengesetze
Obama und sein republikanischer Herausforderer bei den Präsidentschaftswahlen im November, Mitt Romney, hatten nach dem Amoklauf ihren Wahlkampf unterbrochen. New Yorks Bürgermeister Michael Bloomberg forderte die beiden Politiker auf, ihre Standpunkte zum Thema Waffengesetze klarzustellen. Sie sollten "aufstehen und uns erklären, was sie tun werden".
Jeden Tag würden in den USA viele Menschen durch den Gebrauch von Schusswaffen getötet, "das muss einfach aufhören", forderte Bloomberg, der als entschiedener Waffengegner bekannt ist.
"Batman"-Regisseur Christopher Nolan kondoliert den Angehörigen
Unterdessen verschärften mehrere Kinos ihre Sicherheitsvorkehrungen. Die Kinokette AMC, eine der größten in den USA, teilte mit, dass in ihren Sälen Gesichtsmasken und Waffenattrappen bis auf weiteres verboten seien.
"Batman"-Regisseur Christopher Nolan brachte im Namen des ganzen Filmteams von "The Dark Night Rises" seine "tiefe Trauer" über das Massaker zum Ausdruck und sprach in einer Erklärung von einer "sinnlosen Tragödie". Auch die Filmfirma Warner Brothers sprach den Opfern und ihren Angehörigen ihre Anteilnahme aus. (afp)
Tote bei Schießerei im Kino