New York/Berlin. Das Gemälde von Evard Munch wurde im Mai für die Rekordsumme von 91,3 Millionen Euro ersteigert. Von wem, wusste zunächst kaum jemand. Nun berichtet eine Zeitung, dass der US-Kunstexperte Leon Black das Gemälde gekauft hat. Der Milliardär besitzt in seiner Sammlung bereits Werke von Picasso oder van Gogh.
Das Geheimnis um den Käufer des teuersten Gemäldes der Welt ist wohl gelüftet: Evard Munchs "Der Schrei" war bei der Rekordauktion am 2. Mai von dem amerikanische Milliardär Leon Black ersteigert worden, wie das "Wall Street Journal" am Donnerstag berichtete.
Nach nur zwölf Minuten schloss die Sotheby's-Auktion im Mai bei einem Kaufpreis von 119,9 Millionen Dollar (91,3 Millionen Euro) - dem höchsten Preis, der je für ein Gemälde erzielt worden war. Wer den Zuschlag erhalten hatte, blieb aber zunächst unbekannt. Das "Wall Street Journal" meldete nun unter Berufung auf Black nahestehende Personen, dass er selbst die Gebote per Telefon abgegeben habe.
Private Sammlung mit Picasso und van Gogh
"Der Schrei" zeigt eine Person mit aufgerissenem Mund und leeren Augen, die verzweifelt wirkt. Der Norweger Munch (1863-1944) malte verschiedene Versionen des Motivs, das zu den Meisterwerken des Expressionismus zählt. Neben Zeichnungen sind vier Gemälde bekannt. Drei davon gehören norwegischen Museen - das vierte nun Black.
Der Finanzmanager, dessen Vermögen sich nach Angaben des Magazins "Forbes" auf 3,4 Milliarden Dollar beläuft, gilt als Kunstexperte. Seine private Sammlung soll rund 750 Millionen Dollar (614 Millionen Euro) wert sein und umfasst Werke von Künstlern wie Pablo Picasso und Vincent van Gogh. Der 60 Jahre alte Black sammelt seit bereits jungen Jahren, seine Tante war Kunsthändlerin.
Kommt "Der Schrei" ins Museum?
Schon in der Vergangenheit hatte Black bei Auktionen spektakulär zugeschlagen. 2009 etwa ersteigerte er bei Christie´s eine Zeichnung des Renaissancekünstlers Raffael für 47,6 Millionen Dollar (39 Millionen Euro), die damit zu dem Zeitpunkt zur teuersten Zeichnung der Welt avancierte.
Auch für Bilder der deutschen Künstler Ernst Ludwig Kirchner und Max Beckmann gab Black bereits zweistellige Millionensummen aus. Das "Wall Street Journal" nennt ihn "einen der wenigen Milliardäre, deren großzügige Ausgaben für Kunst den internationalen Kunstmarkt in den letzten Jahren verändert hat".
Seinen Sachverstand bringt Black in den Beiräten zweier wichtiger New Yorker Museen ein, dem Metropolitan Museum of Art und dem Museum of Modern Art. Bislang ist aber völlig offen, ob er einer der beiden Institutionen das Munch-Bild zur Verfügung stellt. Denn bisher hat Black seine Sammlung nur ausgewählten Sammlern und Händlern gezeigt. (dapd)