Dresden/Lüneburg. Schwere Unwetter im Norden und Osten Deutschlands haben am Wochenende vier Menschen getötet. Blitze töteten eine Neunjährige in einem Freibad sowie einen Mann, der Schutz unter einem Carport suchte. Zwei Menschen wurden bei Dresden und in Lüneburg von umstürzenden Bäumen erschlagen.
Bei neuen heftigen Unwettern sind am Wochenende in Deutschland vier Menschen gestorben. In Heidenau bei Dresden wurde eine Neunjährige durch einen Blitzeinschlag in einem Freibad getötet. Ebenfalls unweit von Dresden starb ein 23-Jähriger, als ein Baum auf sein Auto stürzte. In Ostsachsen fiel ein 64-Jähriger, der unter einem Carport Schutz gesucht hatte, einem Blitz zum Opfer. In Lüneburg erschlug ein Baum eine 47-jährige Radlerin.
Über viele Regionen Deutschlands zogen auch an diesem Wochenende heftige Gewitter mit Sturm und Hagel hinweg. Allein in Sachsen starben drei Menschen infolge der Unwetter.
Buche krachte mittig auf das Auto des 23-Jährigen
Das neunjährige Mädchen war mit seiner Schulklasse und Betreuern im Schwimmbad von Heidenau, um am Freitagnachmittag den Schuljahresabschluss zu feiern. Die Schülerin rannte an einem Baum vorbei in Richtung eines Unterstands, wo sich der Rest ihrer Schulklasse gesammelt hatte, um Schutz vor einem aufziehenden Gewitter zu suchen. In dem Moment schlug der Blitz in die Birke ein und sprang auf die Schülerin über, die wenig später in einem Dresdener Krankenhaus verstarb.
Ein 23-jähriger Mann wurde auf der Bundesstraße 97 nördlich von Dresden in seinem Auto von einem Baum erschlagen. Er hatte mit anderen Fahrzeugen in einem Waldgebiet bei Laußnitz angehalten, als heftiger Regen einsetzte. Eine riesige Buche krachte mittig auf sein Auto, wie ein Polizeisprecher sagte. Unweit dieser Stelle hatten zwei weitere Insassen eines Autos Glück, als ein ebenfalls umgestürzter Baum nur die Motorhaube traf.
Blitz wurde in Wellblechdach abgeleitet
Im ostsächsischen Neusalza-Spremberg stellte sich am Samstagnachmittag ein 64-jähriger Mann während eines Gewitters unter einem Carport unter. Plötzlich schlug ein Blitz in eine in unmittelbarer Nähe stehende Eiche ein und wurde über das Wellblechdach des Carports abgeleitet. Der Mann starb sofort.
Im niedersächsischen Lüneburg wurde eine 47-jährige Radfahrerin nach einem Gewitter von einem Baum erschlagen. Sie war nach einem Unwetter in einem Waldstück an der Stadtgrenze unterwegs und wurde beim Fahren von einem Baum erschlagen, der offenbar infolge des Sturms umstürzte. Die Frau verstarb in der Nacht zu Samstag im Krankenhaus.
Bergsteiger bei Berchtesgaden hatten Glück um Unglück
Glück im Unglück hatten am Freitag Bergsteiger bei Berchtesgaden. Die 15-köpfige Gruppe war auf einem Klettersteig in Schönau am Königssee unterwegs, als ein Gewitter aufzog. Ein Blitz schlug in unmittelbarer Nähe des Klettersteigs ein, die Bergsteiger erlitten infolge des Stromschlag aber nur leichte Verletzungen wie Brandmale an den Händen. Sie wurden von der Bergwacht Berchtesgaden geborgen. Zu der Gruppe gehörten zehn niederländische Soldaten sowie fünf weitere Bergsteiger, darunter ein zehnjähriger Junge.
Bereits am vergangenen Wochenende waren heftige Gewitter über Deutschland hinweggezogen. Dabei waren vier Frauen auf einem Golfplatz in Nordhessen von einem Blitz getroffen worden und verstarben, in Bayern war eine Autofahrerin von einem Baum erschlagen worden. (afp)