Offenbach. . Rekordverdächtiges Unwetter-Wochenende: Der deutsche Wetterdienst registrierte insgesamt mehr als 364.000 Blitze. Gewitter, Sturm und Hagel hatten in Teilen Deutschlands erhebliche Schäden angerichtet. Mehrfach schlugen Blitze in Dachstühle und Scheunen ein.
Rekordverdächtiges Blitz-Gewitter über Deutschland: Bei den Unwettern am vergangenen Wochenende wurden insgesamt mehr als 364.000 Blitze gemessen, wie der Deutsche Wetterdienst (DWD) am Montag in Offenbach mitteilte. "Das haben wir nicht jeden Tag", sagte DWD-Meteorologe Gerhard Lux. Es komme aber immer wieder zu einer solchen Ballung von Gewittern, wenn unterschiedliche Luftmassen aufeinander treffen.
Ein Großteil der gemessenen Blitze sind demnach sogenannte Wolkenblitze, die sich innerhalb der Wolken entladen. Nur ein Teil sind gefährliche Erdblitze, also Blitze zwischen Wolke und Erdboden - in Deutschland sind das im Jahr durchschnittlich 200.000 bis 400. 000 Blitze. Insgesamt werden laut DWD mehr als zwei Millionen Blitze pro Jahr registriert. Gemessen werden die Blitze von quer über Deutschland verteilten Geräten, eine Art Antennen, die die Ladungsimpulse der Blitze auffangen.
Erhebliche Schäden
Am Wochenende hatten heftige Gewitter mit Sturm und Hagel in Teilen Deutschlands erhebliche Schäden angerichtet. Mehrfach schlugen Blitze in Dachstühle und Scheunen ein. Bei einem Musikfestival in Sachsen wurden durch einen Blitzeinschlag 69 Menschen verletzt.
Gewitter entstehen, wenn schwülwarme Luft auf der einen Seite und kühlere Luft auf der anderen Seiten zusammentreffen. Diese Luftmassengrenze lag am Samstag und Sonntag diagonal über Deutschland und erstreckte sich laut DWD etwa von Baden-Württemberg bis nach Brandenburg. In dieser Woche können sich nach Angaben der Wetterexperten täglich zum Nachmittag hin erneut Schauer und Gewitter bilden, wobei örtlich auch wieder Unwetter mit Starkregen, schweren Sturmböen und Hagel möglich sind. (afp)