Moskau. Bei Unwettern in der russischen Schwarzmeer-Region Krasnodar sind mehr als 100 Menschen ums Leben gekommen. Starke Regenfälle und Sturm lösten am Samstag schwere Überschwemmungen und Erdrutsche aus. Tausende Häuser standen unter Wasser. Einwohner flohen vor den Fluten auf die Dächer.
Schwere Überschwemmungen im Süden Russland haben bereits mehr als 100 Menschen das Leben gekostet. Bis Samstagabend stieg die Zahl der Opfer auf mindestens 103, wie russische Nachrichtenagenturen unter Berufung auf das Innenministerium meldeten. Sintflutartige Regenfälle setzten mehrere Orte in der Region Krasnodar an der östlichen Schwarzmeerküste unter Wasser. In den Straßen und Häusern stand das Wasser Augenzeugen zufolge teilweise bis zu den Dächern. Einige Menschen konnten sich nur noch auf Bäume retten oder kletterten auf ihre Häuser.
Ein Sprecher des Innenministeriums erklärte, besonders schlimm sei die Lage in der Gegend um die Stadt Krimsk, rund 1.200 Kilometer südlich von Moskau, wo mindestens 67 Todesfälle registriert worden seien. Betroffen waren insgesamt etwa 5.000 Häuser, wie die Regierung von Krasnodar der Nachrichtenagentur Interfax sagte. Die staatliche Nachrichtenagentur RIA Nowosti berichtete, in der Stadt Gelendschik seien fünf Menschen durch einen elektrischen Schlag ums Leben gekommen, weil ein Transformator ins Wasser gefallen sei.
Menschen im Schlaf überrascht
„Es ging so schnell“, rief eine Frau, die auf Fernsehbildern in ihrem überschwemmten Wohnzimmer in Gelendschik zu sehen war. Viele Menschen wurden im Schlaf von dem Hochwasser überrascht. Die Regenfälle hatten am Freitagabend begonnen. Bis zum Samstagmorgen fielen in Gelendschik nach Angaben des russischen Wetterdienstes mehr als 28 Zentimeter Regen.
Die Stadt ist ein beliebter Urlaubsort, in dem auch viele Ferienlager stattfinden. Die Behörden erklärten, derzeit hielten sich 7.100 Kinder in Ferienlagern in der Region auf. Mehr als 450 hätten in Sicherheit gebracht werden müssen. Das staatliche Fernsehen berichtete, mehr als 1.500 Mitarbeiter des Katastrophenschutzes seien im Einsatz, um den Flutopfern zu helfen. (ap)