Teheran. Sechs Wochen nach den Protesten gegen das amtliche Ergebnis der Präsidentenwahl im Iran hat am Samstag der Prozess gegen mehrere Oppositionelle und Demonstranten begonnen. Ihnen wird vorgeworfen, Unruhen angestiftet zu haben. Die iranische Führung hatte im Juni mit Todesstrafen gedroht.
Nach den Protesten gegen das amtliche Ergebnis der Präsidentenwahl im Iran sind am Samstag Oppositionelle und Demonstranten vor Gericht gestellt worden. Die halbamtliche Nachrichtenagentur Fars berichtete von mehr als 100 Angeklagten, darunter mehrere prominente Angehörige der Opposition. Ihnen wird vorgeworfen, Unruhen nach der Wahl angeschürt zu haben.
Iranische Führung hat mit Todesstrafe gedroht
Nach der Präsidentenwahl vom 12. Juni, bei der Amtsinhaber Mahmud Ahmadinedschad nach offiziellen Zahlen bestätigt wurde, zweifelten hunderttausende Iraner das Ergebnis an und gingen im Protest auf die Straße. Sicherheitskräfte gingen massiv gegen die Demonstranten vor.
Bei den Protesten kamen nach amtlichen Angaben mindestens zwölf Menschen ums Leben. Hunderte wurden zumindest vorübergehend festgenommen. Die iranische Führung hatte Mitte Juni der Opposition um den Präsidentschaftskandidaten Hussein Moussawi mit voller Härte gedroht. Einige Demonstranten verdienten die Todesstrafe, sagte ein ranghoher Ayatollah beim Freitagsgebet an der Universität Teheran. Wer den öffentlichen Frieden störe, kämpfe gegen Gott und solle ohne Gnade bestraft werden. (ap)