New York. . Mit zwei Dutzend Festnahmen auf vier Kontinenten ist internationalen Fahndern ein Schlag gegen mutmaßliche Online-Betrüger gelungen. Sie sollen in Internet-Foren gestohlene Bank- und Kreditkartendaten ausgetauscht haben. Auch in Deutschland wurden Cyber-Kriminelle festgenommen.
Bei einer von der US-Justiz geleiteten Aktion gegen Online-Betrug mit gestohlenen Kreditkartendaten sind mindestens 24 Menschen in mehreren Ländern festgenommen worden. Wie die US-Bundespolizei FBI am Dienstag mitteilte, richtete sich der Einsatz gegen „hochgradig organisierte Cyber-Kriminelle“, die mit gestohlenen Identitäten und Kreditkartendaten gehandelt hätten. Elf Verdächtige seien den Fahndern in den USA ins Netz gegangen. Außerdem gab es den Angaben zufolge Festnahmen in Großbritannien, Deutschland, Bosnien, Bulgarien und Norwegen.
Ermittler aus 13 Ländern dabei
Nach Angaben der Staatsanwaltschaft in New York verhinderten die Ermittler mit der Aktion mögliche Schäden in Höhe von mehr als 205 Millionen Dollar (164 Millionen Euro). Mehr als 411.000 Kreditkarten seien betroffen. „Da die Gefahr der Cyber-Kriminalität internationaler wird, muss auch die Antwort zunehmend global und kraftvoll sein“, sagte Staatsanwalt Preet Bharara. Der Einsatz am Dienstag habe gezeigt, dass Hacker und Betrüger sich nicht darauf verlassen könnten, in der Anonymität des Internets straffrei auf Beutezug zu gehen. Insgesamt waren die Behörden von 13 Ländern an den Ermittlungen beteiligt.
Einer am Dienstag veröffentlichten Studie der IT-Sicherheitsfirmen Guardian Analytics und McAfee zufolge haben Cyber-Kriminelle eine Welle von Angriffen auf Bankkonten insbesondere in Europa und den USA gestartet. Dabei seien mindestens 80 Millionen Dollar gestohlen worden. Insgesamt hätten die Betrüger es mit ihren ausgeklügelten technischen Methoden auf Einlagen in Höhe von 2,5 Milliarden Dollar bei mindestens 60 Banken weltweit abgesehen gehabt. (afp)