Brüssel. Internet-Verbrechen nähmen zu, so die EU-Innenkommissarin Malmström. Darum soll ein Zentrum zur Bekämpfung der Internetkriminalität gegründet werden. 55 Mitarbeiter und 3,6 Millionen Euro pro Jahr sind für das Zentrum geplant.

Im Kampf gegen Internet-Kriminalität will die Europäische Kommission ein spezielles Einsatzzentrum aufbauen. "Internet-Verbrechen nehmen zu", sagte die EU-Innenkommissarin Cecila Malmström am Mittwoch in Brüssel. Kriminelle verschafften sich über das Internet Zugang zu Computern, Bankkonten und Finanzgeschäften der Verbraucher, um an Kredit- oder Kontoinformationen oder persönliche Daten wie Nutzernamen oder Passwörter zu gelangen.

Die Schwedin schlägt daher den Aufbau eines Europäischen Zentrums zur Bekämpfung der Cyberkriminalität unter dem Dach der Europäischen Polizeibehörde Europol in Den Haag vor. "Wir dürfen nicht zulassen, dass Cyberkriminelle unser digitales Leben zerrütten", forderte Malmström. Das Zentrum solle "als zentrale Schaltstelle" dafür sorgen, "dass die Freiheit, die Offenheit und die Sicherheit des Internets gewahrt bleiben".

55 "schlauste Köpfe" Europas für das Zentrum geplant

Den Plänen aus Brüssel zufolge soll das Einsatzzentrum ab Beginn des kommenden Jahres die "schlauesten Köpfe" Europas in dem Bereich zusammenbringen. Das Personal soll schrittweise von 30 auf 55 Mitarbeiter anwachsen, das Zentrum kostet den Plänen zufolge 3,6 Millionen Euro im Jahr.

Die Aufgabe der Expertengruppe soll laut Kommission darin bestehen, die EU-Länder vor Bedrohungen durch Internetkriminelle oder Mängel in ihren eigenen Onlinesystemen zu warnen sowie die Netzwerke von Internetverbrechern und deren Vergehen aufzudecken.

Malmström will die EU-Internetexperten aber nicht nur auf Vergehen wie Bankdatendiebstahl oder Kreditkartenbetrug ansetzen, sondern auch auf Angriffe auf wichtige Informationssysteme der EU sowie auf die sexuelle Ausbeutung von Kindern über das Internet. (afp)