Calgary. . Der Kanadier Gord Shurvell ahnte nichts Böses, als er sich ins Plumpsklo an einem nordkanadischen See zurückzog. Doch dann tauchte ein zotteliger Schwarzbär auf - und zog ihn an der heruntergelassenen Hose aus dem Klohäuschen. Zum Glück war da noch sein Angel-Kumpel.
Eigentlich wollte Gord Shurvell nur einem menschlichen Bedürfnis nachgehen. Der kanadische Rentner war mit einem Kumpel an einem See mit einer rustikalen Hütte Fischen, als er sich wie jeden Morgen auf das dazugehörige Plumpsklo zurückzog. Der Geruch im Häuschen war so übel und die Aussicht auf den See so schön, dass Shurvell die Toilettentüre während seines Geschäfts offen stehen ließ. Schließlich befand er sich mitten in der Wildnis im Norden Kanadas und weit und breit schien sonst niemand unterwegs zu sein.
„Ich saß friedlich auf meinem Thron und wollte nebenher einfach nur die Aussicht und die frische Luft genießen“, berichete Shurvell im kanadischen Fernsehen. Doch da tauchte auf einmal ein ungebetener Gast vor dem Holzverschlag auf: Ein zotteliger Schwarzbär streckte seine Schnauze in das stille Örtchen und schlug mit seinen Pranken auf den Holzboden.
„Als der Bär aufkreuzte hatte ich mein Geschäft gerade verrichtet und hatte das Klopapier noch in der Hand“, erzählte Shurvell. „Ich war total erschrocken.“ Der 65-jährige Rentner war gefangen im eigenen Klo und blieb mit heruntergelassener Hose zunächst wie erstarrt auf der Kloschüssel sitzen. Dann schrie Shurvell laut nach Hilfe und versuchte, den Eindringling mit Tritten zu verscheuchen. Doch der Bär griff an und sprang in das Klohäuschen.
Bär zog Mann an heruntergelassener Hose aus dem Klohäuschen
Danach wurde es dramatisch. Der Bär erwischte den Rentner an Schulter und Nacken und zog ihn schließlich an der heruntergelassenen Hose aus dem Klohäuschen heraus. „Da wußte ich, dass es wirklich ernst ist und fürchtete um mein Leben", erinnerte sich Shurvell. Am Arm zog ihn der Bär in ein nahegelegenes Gebüsch. „Ich habe um Hilfe gerufen und versucht, mich an herumliegende Baumstämme zu klammern.“ Vergeblich.
Doch Shurvell hatte Glück im Unglück. Sein Camping-Kumpel, der sich zu diesem Zeitpunkt in der Wildnis-Hütte befand, hörte die Schreie. Der 63-jährige Freund schnappte sich sein Gewehr und folgte den Rufen in den Wald. „Als ich am Ort des Geschehens ankam, sah ich den Kopf meines Freundes unter dem Bär“, berichtete er dem Sender CTV. „Dann ließ der Bär von ihm ab und starrte mich an.“ Der Freund drückte den Abzug - und das Drama war zu Ende.
Am Ende kam Gord Shurvell mit ein paar Kratzern und Bisswunden an Rücken und Schultern sowie einer Prellung am Kopf davon. Nach einer kurzen Behandlung und ein paar Tetanus-Spritzen im Krankenhaus von Sioux Lookout durfte er wieder nach Hause. „Ich hatte ein Riesenglück und bin nur noch am Leben, weil mein Kumpel so schnell reagiert hat“, betonte er.
Von seinen Angelwochenenden in der Wildnis im Norden Ontarios will er sich der Rentner dennoch nicht abbringen lassen. Die Klotüre allerdings wird Shurvell beim nächsten Mal fest verschließen und im Zweifel auch den üblen Geruch in Kauf nehmen - sicher ist sicher.