Vehlingen. . Ehemaliges Zirkustier ist unerwartet gestorben. Eine pathologische Untersuchnung steht an. Das Ergebnis wird Anfang nächster Woche erwartet.
Seinen Lebensabend sollte Bene friedlich im Anholter Bärenwald verbringen. Der ehemalige Zirkusbär aus Frankreich ist ein Exempel dafür, wie grausam Menschen sich an Tieren versündigen können. Nach seiner Ankunft im Anholter Bärenwald sollte das Leiden ein Ende haben. Allerdings war Bene nur eine kurze Zeit in artgerechter Haltung vergönnt. In den Morgenstunden des vergangenen Freitags starb der Braunbär.
„Das kam für uns alle sehr überraschend, es ging ihm blendend“, so Evelyn Vos-Kramer, Schatzmeisterin der International Bear Federation (IBF). „So weit wir es beurteilen können, hat er nicht gelitten.“ Das hatte der Braunbär, der seit Herbst 2010 im Bärenwald war, in seinem Leben zuvor schon genug. Zunächst musste er als Jungtier im Zirkus auftreten. Dann wurde er an eine Privatperson verkauft. Dort musste er als eine Art Tanzbär Kunststücke aufführen, bis er sich wehrte. Es folgte eine Periode von 15 Jahren, die Bene, der damals noch den Namen Doudou (Kuscheltier) trug, in einer Garage eingepfercht ertragen musste. Gefüttert wurde er mit Küchenabfällen.
Aufgepäppelt im Bärenwald
Im September 2010 gelang es dann dem Französischen Tierschutzbund mit dem Deutschen Tierschutzbund und dem IBF, den Braunbären aus seiner schlechten Haltung herauszuholen und ihn in den Anholter Bärenwald umzusiedeln.
Da wog er kaum 130 Kilogramm. Es war deutlich zu sehen, dass er in schlechter Verfassung war und erst einmal aufgepäppelt werden musste: Die Eckzähne am Gitter abgeschliffen, eine Zehe am Vorderfuß, die komplett fehlte und ein krummer Rücken wegen der schlechten Haltung.
Nach und nach lebte sich der Bär ein. In seinem zweiten Winter hielt er fast zwei Monate Winterruhe und zeigte deutlich, dass er sein neues Leben sehr genoss, denn er lag oft entspannt auf dem Rücken in der Sonne oder nahm ein Bad im See. Nach der Kastration und zwei Zahn-Operationen schien das Schlimmste für Bene überstanden zu sein.
Rentiernachwuchs im Wildpark
Doch am Donnerstag fraß Bene plötzlich nicht mehr, keine 24 Stunden später war er tot. Bene wurde vermutlich 26 oder 27 Jahre alt. Die genaue Todesursache muss eine pathologische Untersuchung noch klären. Das Ergebnis wird Anfang nächster Woche erwartet.
Aber auch in der Tierwelt liegen Freud und Leid ganz dicht beieinander. So wurde am Freitag im Biotopwildpark Anholter Schweiz zum ersten Mal ein Rentierkalb geboren. „Es läuft zwar noch nicht mit den anderen Tieren über, aber die Besucher können es gut von weitem sehen“, berichtet Tierpfleger Maik Elbers. In zwei bis drei Wochen wird das junge Weibchen auch nicht mehr ganz allein sein. Denn die zweite Rentierkuh der Anholter Schweiz erwartet ebenfalls Nachwuchs.
Passend zum Rentiernachwuchs veranstaltet der Wildpark am Wochenende 16. und 17. Juni Lapplandtage. Es wird ein Lager aufgebaut, wo die traditionellen Zelte der Samen zu sehen sind. Am Sonntag, 17. Juni, ist zudem auch wieder der Falkner in der Schweiz.