Washington/Houston. Weil sie eine Fehlgeburt vor ihrem Partner verheimlichen wollte, hat eine Krankenschwester in den USA eine junge Mutter erschossen und deren Neugeborenes entführt. Nach einer Großfahndung fasste die Polizei die Schützin. Der 30-Jährigen steht eine Anklage wegen Mordes und Kindesentführung bevor.
Kala Golden Schuchardt war ohne Arg, als sie am Dienstagmorgen mit ihrem drei Tage alten Sohn Keegan zur ersten Untersuchung zum Kinderarzt in Spring nahe der texanischen Metropole Houston fuhr. Wenig Stunden später war die 28-jährige Mutter, von mehreren Kugeln in den Oberkörper getroffen, tot - und ihr Baby entführt.
Verna McClain, eine Aushilfs-Krankenschwester, selbst dreifache Mutter, hatte Golden vor der Kinderklinik aufgelauert, gezielt geschossen und nach Angaben von Bruce Zenor vom Sheriffs-Büro in Montgomery County den Säugling im Auto mitgenommen. Die 30-jährige Todesschützin lebte von ihrem Mann Theo getrennt, war mit einem neuen Partner zusammen. Ihm verschwieg sie eine Fehlgeburt, besorgte sich stattdessen, wie es ein Polizeibeamter ausdrückte „auf brutalste Weise Ersatz“.
Das Baby blieb unversehrt
Vor einer Kinderarzt-Praxis zu warten, bis eine junge Mutter durch die Tür kommt, so die Ermittler gegenüber der Zeitung „Houston Chronicle“, erschien Verna McClain als die „einfachste Lösung“. Dass es Kala Golden Schuchardt traf, die nach Zeugenaussagen bis zur letzten Minute um ihr Kind kämpfte und das Fluchtauto aufzuhalten versuchte, war reiner Zufall.
Das Baby wurde nach einer Großfahndung wenige Stunden später wohlbehalten gefunden. Die Täterin wurde über die Auto-Registrierung ermittelt und zu Hause angetroffen. Sie war geständig und führte die Polizei zu dem Ort, wo sie den Jungen verstecken wollte. Ihr steht eine Anklage wegen Mordes und Kindesentführung bevor. Keith Schuchardt, der Mann des Opfers, und Theo McClain, der Ex-Mann der Täterin, sind laut „Chronicle“ psychisch „schwer angeschlagen“. „Verna McClain hat ein Leben ausgelöscht und mehrere andere auf ewig zerstört“, sagte ein Psychiater.