Miami. Weil sie einer Sechsjährigen Handschellen anlegte, muss sich die Polizei im US-Bundesstaat Georgia verteidigen. Das Mädchen hatte in der Schule einen Wutanfall bekommen, Gegenstände zerstört und den Rektor verletzt. Die Polizei führte das Kind ab. Die Familie kritisiert das als überzogen.
Ein gerade einmal sechs Jahre altes Mädchen ist in den USA in Handschellen abgeführt worden, weil es in der Schule einen Wutanfall bekommen hat. Wie die Ordnungshüter der Stadt Milledgeville im Bundesstaat Georgia mitteilten, wurden sie in eine Schule gerufen, weil die Kleine Sachen anderer Schüler zerstört und den Rektor verletzt habe. Ein Beamter legte dem Mädchen daraufhin Handschellen an und führte es ab.
Wie die Polizei am Dienstag (Ortszeit) weiter mitteilte, waren die Eltern des Mädchens bei dem Vorfall am Freitag nicht erreichbar. Die Übeltäterin sei daraufhin "zu ihrer eigenen Sicherheit und für die Sicherheit der anderen" in Handschellen mit zur Wache genommen worden. Dort seien dem Kind die Handschellen abgenommen worden, versicherte die Polizei. Auch sei das Mädchen entgegen anderslautenden Medienberichten nicht in eine Zelle gesperrt worden. Vielmehr sei sie in einen Befragungsraum gebracht worden und habe etwas zu trinken bekommen. Eine Tante habe die Kleine später abgeholt.
Familie kritisiert Verhalten als überzogen
Das Verhalten der Polizei löste eine erregte Debatte aus, die Familie der Schülerin kritisierte es als völlig überzogen. "Sie mag sich ja unangemessen verhalten haben", sagte die Tante einem örtlichen Fernsehsender. "Aber ich kann mir nicht vorstellen, dass es so schlimm war, dass man ihr Handschellen anlegen und zur Polizeiwache transportieren musste."
Die Mutter der Kleinen vermutete ihrerseits, ihre Tochter habe womöglich schlechte Laune gehabt, sie habe bereits mehrmals "Stimmungsschwankungen" bei der Sechsjährigen beobachtet. "Sie hat manchmal schlechte Laune, so wie jeder von uns mal schlechte Laune hat." (afp)