Wöllstein. . Bei einem schweren Unfall in Rheinland-Pfalz sind vier Menschen ums Leben gekommen, darunter ein zehnjähriger Junge. Ein Mann schwebt noch in Lebensgefahr. Das Auto wurde in mehrere Teile zerissen.
Den Rettern bot sich ein Anblick des Grauens: Bei einem Verkehrsunfall nahe Wöllstein in Rheinland-Pfalz sind am Ostersonntag vier Menschen ums Leben gekommen, darunter ein zehnjähriger Junge. Ihr Fahrzeug war am Abend in einer Kurve von der Straße abgekommen und mit zwei Bäumen kollidiert. Beim Aufprall wurde das Auto in mehrere Teile zerrissen, die Trümmer wurden bis auf ein angrenzendes Feld geschleudert.
Vier der fünf Insassen - ein 39-Jähriger und sein kleiner Sohn sowie zwei Frauen im Alter von 29 und 33 Jahren - waren sofort tot. Der Beifahrer kam mit schwersten Verletzungen in ein Krankenhaus. Ärzte beschrieben den Zustand des 46-Jährigen am Montag als stabil, er schwebte jedoch weiterhin in Lebensgefahr.
In Kurve von der Straße abgekommen
Der Unfall passierte auf der Bundesstraße 420 in einer lang gezogenen Rechtskurve. Möglicherweise übersteuerte der Fahrer das Auto, das über die Gegenfahrbahn raste und zwei nebeneinander stehende Bäume am Straßenrand touchierte. Direkt daneben lag ein freies Feld. Hätte der Fahrer es geschafft, den Bäumen auszuweichen, wäre der Unfall vermutlich glimpflicher ausgegangen.
Die Unfallursache war am Montag noch unklar. Ein Gutachten werde erstellt, die Ergebnisse würden aber voraussichtlich erst am Dienstag vorliegen, sagte ein Polizeisprecher. Es gilt aber als sicher, dass kein anderes Fahrzeug beteiligt war. Wer am Steuer saß, war am Montag noch nicht bekannt.
Die Feuerwehr war am Sonntagabend sofort mit einem Großaufgebot an der Unfallstelle. Zudem kamen zwei Rettungswagen und zwei Notarztfahrzeuge zum Einsatzort. Die insgesamt 80 Einsatzkräfte wurden vom Kriseninterventionsteam des benachbarten Landkreises Bad Kreuznach betreut, das mit sieben Seelsorgern und Rettungsassistenten vor Ort war.
Retter: Ein so schlimmes Szenario gab es lange nicht mehr
Das Team sei unmittelbar nach dem Eintreffen der ersten Rettungskräfte da gewesen, sagte ein Sprecher des Katastrophenschutzes. Die Retter seien zwar einiges gewöhnt, doch ein derart schlimmes Szenario hätten sie in der Region seit über 20 Jahren nicht mehr erlebt. Bereits an der Unfallstelle habe das speziell ausgebildete Team Gespräche mit Rettungskräften geführt. Das Angebot gelte auch weiterhin uneingeschränkt, einige Retter werde das Geschehen sicherlich noch eine Zeit lang beschäftigen.
Die Bundesstraße wurde in der Nacht wieder für den Verkehr freigegeben. Am Ostermontag war ein Großteil der Spuren beseitigt. Lediglich ein Strauß Blumen und eine Grableuchte vor einem der Bäume erinnerten an das Unglück. (dapd)