München. . Die Familie des verstorbenen Schauspielers Johannes Heesters gibt dem Springer-Verlag die „Goldene Kamera“ für dessen Lebenswerk zurück. Anlass ist ein Artikel der Bild-Zeitung über das Wirken Heesters in der Nazi-Zeit.
Die Familie des im Dezember verstorbenen Entertainers Johannes Heesters will dessen „Goldene Kamera“ an den Springer Verlag zurückgeben. „Wegen der diffamierenden Berichterstattung, die das Ansehen von Johannes Heesters aufs Gröbste diffamiert“, begründete seine Ehefrau Simone Rethel im Magazin „Bunte“ die Entscheidung.
In einem öffentlichen Brief an Bild-Chefredakteur Kai Diekmann wirft Rethel der Bild-Zeitung zudem „posthumen Rufmord“ und „schamlose Berichterstattung“ vor.
Auslöser ist ein Bericht der „Bild“-Zeitung von Ende März, in dem diese titelte: „Dokumente belegen: So machten die Nazis Heesters reich“. Sie habe sich gefühlt, als habe sie ihren Mann „durch Rufmord“ ein zweites Mal verloren, sagte die 62-jährige Witwe. In Rücksprache mit den beiden Töchtern Heesters habe sie deshalb die Rückgabe des Medienpreises beschlossen. (dapd/we)