Las Vegas. . Ein US-amerikanischer Pilot ist während eines Flugs ausgerastet und hat die Passagiere mit diffusen Terrorwarnungen in Angst versetzt. Der Mann hatte auf einem Flug der Linie JetBlue hysterisch „Al Kaida, wir werden alle abstürzen“ geschrien. Er wurde überwältigt, der Co-Pilot landete die Maschine.
Ein offenbar geistig verwirrter Pilot hat in den USA seine Passagiere mit diffusen Terrorwarnungen in Angst und Schrecken versetzt. Nach Behördenangaben und Medienberichten vom Mittwoch sprach der Pilot am Vortag auf einem Flug von New York nach Las Vegas von einem drohenden Absturz. Passagieren gelang es, den Flugkapitän zu überwältigen, während der Co-Pilot das Steuer übernahm und mit der Maschine sicher in Texas landete.
Der Pilot sei während des Flugs der Airline JetBlue zur Toilette gegangen und habe nach Verlassen des WCs hysterisch geschrieen „Irak, Al-Kaida, Terrorismus, wir werden alle abstürzen!“ berichtete die Zeitung „Amarillo Globe-News“. „Es war beängstigend. Er ist ganz schön ausgerastet“, sagte die Passagierin Heidi Karg dem Fernsehsender CNN.
Der Flugkapitän sei sehr kräftig gebaut gewesen, berichtete ein weiterer Fluggast. Mehrere Sicherheitsleute, die zufällig als Passagiere auf dem Weg zu einer Konferenz in Las Vegas an Bord waren, konnten ihn jedoch niederringen. „Zwei Flugbegleiter versuchten, ihn unter Kontrolle zu bringen, und dann stürmten wie aus dem Nichts plötzlich sechs oder sieben kräftige Kerle nach vorne und rangen ihn zu Boden. Es war wie im Film“, berichtete die Passagierin Laurie Dhue CNN.
Co-Pilot schloss Piloten aus Cockpit aus
Die US-Flugsicherheitsbehörde FAA erklärte, dem Co-Piloten sei sehr bald das seltsame Verhalten seines Kapitäns aufgefallen. Als dieser die Bordtoilette aufgesucht habe, habe er die Gelegenheit genutzt und die Cockpit-Tür von innen verriegelt. Als der Kapitän versucht habe, ins abgeschlossene Cockpit zurückzukehren, sei er von den Passagieren überwältigt worden.
Die Fluggesellschaft JetBlue teilte mit, der Co-Pilot habe sich zur Landung in Amarillo in Texas entschlossen. Ein dienstfreier Pilot, der zufällig an Bord war, habe ihm bei der Landung assistiert. Die Passagiere wurden mehrere Stunden später mit einer anderen Maschine nach Las Vegas geflogen.
Der Flugkapitän wurde nach der Landung zunächst ins Krankenhaus gebracht. TV-Bilder zeigten, wie der auf einer Trage festgeschnallte Pilot aus dem Flugzeug gebracht wurde. JetBlue sprach von einem „Gesundheitsproblem“.
Fluggesellschft JetBlue sprach von „Gesundheitsproblem“ des Piloten
Der Chef der Fluggesellschaft, Dave Barger, sagte am Mittwoch, der Pilot werde im Gewahrsam der Bundespolizei FBI weiter behandelt. Für das Verhalten des Flugkapitäns hatte er keiner Erklärung. „Ich kenne ihn seit langer Zeit persönlich“, sagte Barger dem TV-Sender NBC. „In der Vergangenheit hat es dafür keinerlei Anzeichen gegeben.“
Barger lobte die schnelle Reaktion von Passagieren und Crewmitgliedern. „Das war eine schwierige Situation in der Höhe“, sagte er. „Die Kunden und die Crew haben einfach großartige Arbeit geleistet.“ (afp)