Wellington. . Tragischer Unfall in Neuseeland: Ein heißluftballon verfängt sich offenbar in einer Stromleitung und geht in Flammen aus. Alle elf Insassen kommen bei dem Unglück ums Leben.

In Neuseeland sind beim Absturz eines Heißluftballons am Samstag alle elf Insassen ums Leben gekommen. Das Unglück ereignete sich nach Angaben der Behörden nahe der Ortschaft Carterton, etwa 150 Kilometer nördlich der Hauptstadt Wellington. Ein Polizeisprecher sagte, offenbar habe der Ballon Stromleitungen berührt, die ein Feuer ausgelöst hätten. An Bord befanden sich den Angaben zufolge fünf Paare aus dem Raum Wellington und der Pilot. Einige der Leichen hätten schwere Verbrennungen aufgewiesen, hieß es.

Die Polizei bestätigte zunächst „mehrere Tote“ beim Aufprall in dem ländlichen Bezirk Wairarapa am Morgen. Zwei Personen seien aus dem brennenden Korb gesprungen. Keine von beiden habe den Sturz überlebt. Bereits kurz vor dem Absturz seien bis zu zehn Meter hohe Flammen aus dem Korb geschlagen, berichteten örtliche Medien unter Berufung auf Augenzeugen.

„Ich habe gerade meinen Garten bewässert, als ich ein Geräusch hörte. Ich habe nach oben geschaut und konnte es nicht glauben: Eine Seite des Korbs stand in Flammen“, sagte der Anwohner David McKinlay der Online-Nachrichtenseite Stuff. „Er war kurz über den Bäumen und es sah so aus, als wollte (der Pilot) ein bisschen höher steigen, aber plötzlich waren da nur noch Flammen. Dann schlug der Korb mit einem großen Krachen auf dem Boden auf.“

Der Ballon habe bereits gebrannt, als er abstürzte, zitierte Radio New Zealand einen weiteren Augenzeugen. Ein anderer Augenzeuge sagte im Sender TV One News, der Korb habe sich in einer Stromleitung verfangen. Auf einer Luftaufnahme waren zwei Kreise aus schwarzer Asche zu sehen, die sich neben einem Haus in ein Feld gebrannt hatten.

Ermittlungen könnten bis zu ein Jahr andauern

Die Unglücksursache sei bislang nicht bekannt, teilte die Polizei mit. Am Samstagmorgen hätten bei nur leichtem Wind gute Sichtverhältnisse geherrscht. Die Region, in der sich der Unfall ereignete, gilt als bei Ballonfahrern sehr beliebt.

Verkehrsminister Gerry Brownlee drückte den Hinterbliebenen der Opfer sein Beileid aus. „Unsere Gedanken sind bei all jenen, die nun den Verlust ihrer Lieben betrauern“, sagte er. Die neuseeländische Untersuchungskommission für Verkehrsunfälle (TAIC) leitete umgehend Ermittlungen ein. Diese könnten allerdings bis zu einem Jahr andauern, hieß es.

Bei dem Absturz handelte es sich nach Angaben von Historikern im Ministerium für Kultur und Nationales Erbe um den tödlichsten Luftfahrtunfall im Land seit 1963. Damals waren bei dem Absturz eines Flugzeugs in der Region Kaimai Range alle 23 Insassen ums Leben gekommen. (dapd)