Santiago de Chile. Ein schweres Erdbeben der Stärke 7,1 hat das Zentrum Chiles erschüttert. Ein zunächst von den Behörden erteilter Aufruf zur Evakuierung von Küstengebieten wurde schon bald wieder aufgehoben. Berichte über Opfer oder größere Schäden lagen zunächst nicht vor.
In Chile hat sich am Sonntag ein starkes Erdbeben ereignet. Die US-Erdbebenwarte USGS gab die Stärke zunächst mit 7,2, später mit 7,1 an, das chilenische Amt für Notfallsituationen (ONEMI) nannte lediglich eine Stärke von 6,4. Das Zentrum des Bebens lag laut ONEMI 24 Kilometer nordwestlich von Constitución. In Talca, wo es im Februar 2010 durch ein Erdbeben der Stärke 8,8 zahlreiche Opfer gegeben hatte, rannten hunderte Menschen nach dem jüngsten Beben in Panik auf die Straße.
Das Erdbeben ereignete sich um 19.38 Uhr Ortszeit (Montag 00.38 Uhr MESZ). Das Amt für Notfallsituationen ordnete zunächst vorsichtshalber eine Evakuierung der Küstenregionen von Valparaiso bis Los Lagos an. Später wurde bekannt, dass für einen kleineren Küstenbereich eine Evakuierung angeordnet wurde. Das Tsunami-Warnzentrum für den Pazifik teilte indessen mit, dass "ein zerstörerischer Tsunami im ganzen Pazifik nicht erwartet" werde.
"Vorerst haben wir keine Informationen über Tote", sage Innenminister Rodrigo Hinzpeter. Es gebe aber "Hinweise" darauf, dass mehrere Menschen durch von Häusern herabstürzende Fassadenteile verletzt worden seien. In der Haupstadt Santiago de Chile gerieten Hochhäuser ins Wanken.
Am 27. Februar 2010 waren bei einem Erdbeben der Stärke 8,8 in Zentralchile mehr als 500 Menschen ums Leben gekommen. Damals gab es Sachschäden in Milliardenhöhe. Ein Großteil der Schäden wurde durch Tsunamis verursacht.(afp/dapd)